Lehre

 Willi Baumeister, Paran G'schrey,  Klaus Erler 1948/ ab-f-018-014

Willi Baumeister als Lehrer

Zweimal in seiner rund 40-jährigen Künstlerlaufbahn erhielt Willi Baumeister einen Ruf an eine Kunsthochschule. Doch unterschiedlicher konnten die Inhalte und Begleitumstände der beiden Lehraufträge nicht sein.

Frankfurt am Main 1928 bis 1933

Die erste Professur, die ihn zwischen 1928 und 1933 nach Frankfurt am Main führte, war Resultat seiner Arbeit als Typograph Mitte der 1920er Jahre sowie als Mitbegründer neuer Ausdrucksformen in der Werbegrafik in Deutschland.

Willi Baumeister 1950/ ab-f-001-145

Herzlich gratuliere ich Ihnen zu Frankfurt. Es ist mir persönlich sogar eine besondere Genugtuung, da ich Sie für andere Stellen intensiv propagierte, aber niemals durchdrang ... Sehr bedaure ich, daß wir Sie in Stuttgart verlieren. Auch ist das Unterrichten nicht eitel Seligkeit.

Willi Baumeister/ ab-f-002-030

Für die Professur Willi Baumeisters an der Kunstakademie Stuttgart nach dem Zweiten Weltkrieg bestanden völlig andere Voraussetzungen als für die Lehrtätigkeit in Frankfurt zwischen 1928 und 1933.

Klaus Bendixen (1924 - 2003) besuchte Baumeisters Klasse von 1951 bis 1954. Von 1961 bis 1989 war er Professor für Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg.

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Heinz Bodamer (1927 - 2022) besuchte Baumeisters Klasse von 1946 bis 1950. Tätigkeit als Werbegestalter sowie als freier Maler und Grafiker in Stuttgart.

Zum Eröffnungs-Sommersemester 1946 war die Stuttgarter Kunstakademie am Weißenhof einigermaßen wieder aufgebaut. Die Schüler hatten am Wiederaufbau wesentlich mitgearbeitet.

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Klaus Erler (geboren 1926) besuchte Baumeisters Klasse von 1947 bis 1948. Von 1958 bis 1985 Grafiker bei verschiedenen Werbe-Agenturen. Daneben freischaffender Maler.

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Sophia-Maria von Waldthausen-Brede (1920 - 2010) besuchte Baumeisters Klasse von 1947 bis 1950. Nach einem weiteren Studium der Architektur arbeitete sie beim Stuttgarter Hochbauamt, später freischaffend am Starnberger See.

Ansprache bei der Eröffnungsfeier zur Willi-Baumeister-Schüler-Ausstellung in Wuppertal am 1. März 1969. Erich Fuchs (1916 - 1990) war selbst zwischen 1949 und 1958 Lehrbeauftragter an der Akademie Stuttgart. Er besuchte Baumeisters Klasse von 1946 bis 1947.

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Peter Grau (1928 - 2016) besuchte Baumeisters Klasse von 1946 bis 1953. Von 1968 bis 1994 war er Professor für allgemeine künstlerische Ausbildung an der Stuttgarter Akademie.

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Ich ging zu Baumeister, weil er modern lehrte und weil er im Gegensatz zu Beckmann und Delavilla abstrakt arbeitete. Seine Klasse war groß (zwei Zimmer) und Wichert war streng in der Aufnahme. Ich legte ihm Proben von einem Semester Vorklasse in Offenbach vor, worauf er mich annahm (Herbst 1929 bis Anfang 1933).

http://www.kapitzki.de/de/content/3.html

Herbert W. Kapitzki (1925 - 2005) besuchte Baumeisters Klasse von 1949 bis 1952. Von 1970 bis 1990 war er Professor für Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Bildende Künste Berlin.

http://finca-ibicenca.com/culture/artists-writers/eduard-micus/

Eduard Micus (1925 - 2000) besuchte Baumeisters Klasse von 1948 bis 1953. Als freischaffender Künstler lebte er ab 1972 auf Ibiza.

Fritz Seitz 2014

Einführung zur Eröffnung der Ausstellung "Hommage à Baumeister" in der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart am 2. März 1979. Fritz Seitz (1926-2017) besuchte Baumeisters Klasse von 1950 bis 1954. 1965 bis 1992 Professur für den "Grundlagenbereich des Bildnerischen" an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg.

http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Havixbeck/2011/10/Sind-Faustkeile-Kunstwerke-Illustrator-Gerhard-Uhlig-arbeitete-fuer-Zeitungen-und-Buchverlage-Ausstellung-in-Muenster

Gerhard Uhlig (1924 - 2015) besuchte Baumeisters Unterricht von 1949 bis 1953. 1953 wurde er Kunsterzieher, 1969 Studiendirektor und Fachbeauftragter für Kunsterziehung in Münster.

Während meines Kunststudiums (Kunsterziehung, Lehramt für Gymnasien) hat es zwei Lehrer gegeben, die meine Auffassung hinsichtlich des künstlerischen Tuns besonders beeinflußt haben: J. Hegenbarth und W. Baumeister. Beide waren Arbeiter, Künstlerallüren waren ihnen zuwider.