Neolithische Kindheit Kunst in einer falschen Gegenwart, ca. 1930 | Haus der Kulturen | Berlin
Ausgehend von den Schriften des außerakademischen Kunsthistorikers Carl Einstein thematisieren eine Ausstellung und eine Konferenz die Umbrüche, Öffnungen und Widersprüche, die sich von den 1920er bis in die 1940er Jahre in der Kunst und in den Humanwissenschaften manifestierten. Die „neolithische Kindheit“ – eine Begriffsschöpfung, mit der Carl Einstein das Bildverständnis von Hans Arp charakterisiert – schien eine hilfreiche Fiktion zur Kritik der Gegenwart.
Von Max Ernsts Werkserie zur außermenschlichen Naturgeschichte über Brassaïs Fotografien prähistorisch anmutender Graffitis bis zu Sexualikonografien von Toyen oder Catherine Yarrows maskenhaften Aquarellen: Für die Ausstellung spielen die ästhetischen Politiken des Surrealismus eine zentrale Rolle. 180 Kunstwerke und 600 Archivalien entwerfen ein Panorama des Zusammenwirkens von bildender Kunst, Politik, Philosophie, Ethnologie, Psychologie und den Naturwissenschaften in der Zeit zwischen den Weltkriegen. Erstmals zu sehen sind Originalhandschriften von Carl Einstein, der – in antikanonischer Absicht – wesentlich zur Kanonisierung moderner Kunst beigetragen hat. Magazine, wie das von Georges Bataille und Carl Einstein maßgeblich geprägte Documents, Werke namhafter Künstler*innen – wie Hans Arp, Georges Braque oder Paul Klee – und von weniger bekannten Akteur*innen demonstrieren die Rolle der Kunst und der visuellen Kulturen bei der Bearbeitung der Krisen um 1930.
Mit Werken von Hans Arp, Willi Baumeister, Georges Braque, Claude Cahun, Germaine Dulac, Sergei Eisenstein, Max Ernst, T. Lux Feininger, Florence Henri, Hannah Höch, Heinrich Hoerle, Valentine Hugo, Paul Klee, Germaine Krull, Len Lye, André Masson, Richard Oelze, Wolfgang Paalen, Jean Painlevé, Alexandra Povòrina, Gaston-Louis Roux, Kurt Seligmann, Kalifala Sidibé, Jindřich Štyrský, Toyen, Frits Van den Berghe, Paule Vézelay, Catherine Yarrow u. a.
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Inventur-Art in Germany, 1943-55 | Harvard Art Museum | Cambridge
Contemporary Art, ermöglicht.
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Foto: Esther Hagenlocher, Fritz Seitz, Alte Apotheke in Nusse bei Lübeck, 2014
Seit 2015 befindet sich der kunsttheoretische Nachlass von Fritz Seitz (1926-2017) in der Willi Baumeister Stiftung. Seitz, der von 1950 bis 1954 Student bei Willi Baumeister war, entwickelte seit den 1960er Jahren einen neuen Ansatz zum Thema Farbe.
Aktuell wird die Kunsttheorie von Fritz Seitz aufgearbeitet. Seine Veröffentlichungen zum "thema farbe" umfassen 36 Broschüren, erschienen von 1962 bis 1984. Der Kunstpädagoge vereinte innovativ die Lehre der Farbe mit Beispielen der angewandten Kunst.
Esther Hagenlocher, Associate Professor, University of Oregon, U.S.A., entwickelt in Zusammenarbeit mit der Willi Baumeister Stiftung und dem Archiv Baumeister im Kunstmuseum Stuttgart eine erstmalige wissenschaftliche Erschließung für die englischsprachige Kunstwissenschaft.
Fritz Seitz über seinen Lehrer Willi Baumeister: "Bürgschaft für etwas ganz Anderes"
Homepage von Fritz Seitz
Link zur University of Oregon
ZUKUNFTSTRÄUME. Kandinsky, Mondrian, Lissitzky | Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen | Dresden
Die begeh- und erlebbare Re-Konstruktion beider Räume - anlago wie virtuell- steht im Zentrum einer großen Ausstellung die zudem Gemälde, Zeichnungen und Grafiken von Wassily Kandinsky, Paul Klee, El Lissitzky, László Moholy-Nagy, Piet Mondrian, Willi Baumeister und anderen Künstler abstrakter und konstruktivistischer Richtungen umfasst. Die Ausstellung zeigt, wie die "Kunst der Zukunft" mit ihren gesellschaftlsutopischen Idealen in den 1920er Jahren in Dresdner ausstellt, diskutiert und gesammelt wurde - zwischen vehementer Ablehnung und begeisterter Zustimmung.
Art Basel | Basel | 13. Juni 2019 - 16. Juni 2019
Will Baumeister gehört zu den großen Pionieren der modernen Kunst. Mit seinen facettenreichen Oeuvre von Malerei, Zeichnungen, Drucke, Kunsttherorie, Typografie und Bühenbild, prägt er die Entwicklung der Abstraktion in Europa: von seinem konstruktivistischen Kompositionen der 1920er Jahre, sein organischen Formen der die 1930er und 1940er Jahre unter dem Einfluss der Prähistorie Kunst, zu seinem ikonischen, ungegegenständlichen Spätwerk.
Link: Galerie Friese/Galerie Kicken
Ausstellung Museum Giersch der Geothe Universität | Frankfurt | 24. März 2019 - 14. Juli 2019
Die Bildwerke, die auf den Expditionen von Leo Frobenius (1873-1938), dem Gründer dieser ethnologischen Forschungseinrichtung nach Nord- und Südeuropa, Afrika, Indonesien und Australien im Zeitraum von 1904 und 1964 entstanden, offenbaren eine faszinierende Verbindung von Kunst und Wissenschaft: Zeichner und Zeichnerinnen setzten sich kreativ mit den Fremden auseinander und stellen Ihre Kunstfertigkeiten in den Dienst der Ethnologie und der prähistorischen Forschung. Mit Werken von Baumeister, Wols und Klee wirft die Ausstellung überdies einen Blick auf die Bedeutung prähistorischer Kunst für die Moderne.
Link: Museum Giersch
"Soviel Bauhaus hier" - Bauhäusler im Westen | Bayer Erholungshaus | Leverkusen
In Wuppertal ist der Vermittlung des Architekten Heinz Rasch zu danken, dass sich ab 1937 in der Lackfabrik des Dr. Kurt Herberts & Co. ein hochkarätig besetzter Arbeitskreis traf. Mit den aus ihren Lehrämtern entlassenen Professoren Oskar Schlemmer und Willi Baumeister sowie dem Archtiekten und Künstler Fritz Krause, der auf dem Stuttgarter Weißenhof Bauleiter war, wurden Auftragswerke vereinbart, die das wirtschaftliche Überleben der als "entartet" kaltgestellten Künstler sicherten. Im eigens eingerichteten "Maltechnikum" widmeten sich die Künstler der historischen Unterschunung der künstlerischen Anwendungsmöglichkeiten von Lack, wobei die erhaltenene Ergebnisse der Versuchsreihen bis heute Gültigkeit haben und Elemente des "Informel" vorwegnehmen.
Link kultur.bayer
Ausstellung Centre Pompidou | Paris | 8. Mai 2019 - 16. September 2019
Die Entdeckung dieses riesigen Bildkorpus führt zu einer Vielzahl von Hypothesen über ihre Bedeutung. Seine Auswirkungen auf die kollektive Imagination wie auch auf die individuelle Schöpfung sind immens. Prähistorische Kunst wird nicht nur zum Objekt der Faszination, sondern auch zum konkreten Modell für künstlerische Experimente aller Art. In diesem großen Krisenmoment der Moderne offenbart die Ausstellung diese Anziehungskraft der Künstler und der Gesellschaft als Ganzes für phantasievolle Ursprünge. Künstler wie Picasso, Miró, aber auch Cézanne, Klee, Giacometti, Ernst, Beuys, Klein, Dubuffet, Smithson, Penone.... wurden von der Frage der Vorgeschichte verfolgt.
Auf einer chronologischen Reise von der Wende zum 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart verbindet eine einzigartige Szenografie moderne Werke mit ikonischen Werken aus dem Paläolithikum und Neolithikum.
Link: Centre Pompidou
Willi Baumeister Hannes Kilian -Begegnungen- | Galerie Henn | Stuttgart
Der Fotograf Hannes Kilian (1909-1999) hat Willi Baumeister und sein Werk in den letzten Lebensjahren des Künstlers immer wieder fotografisch begleitet. Der versierte Beobachter Kilian, der seinen Lebensmittelpunkt Mitte der vierziger Jahre endgültig nach Stuttgart verlegt hatte und der das Leben der Wiederaufbaujahre sowohl im Alltag auf der Straße als auch im Stuttgarter Kulturleben mit menschlich teilnehmenden und technisch brillanten Fotografien dokumentierte, hatte zu einer Künstlerpersönlichkeit wie Willi Baumeister viele Berührungspunkte.
Es sind nicht zuletzt die Fotografien für Ballett und Schauspiel, auf die Kilians heutige Stellung in der Nachkriegsfotografie gründet, und spätestens hier treffen die beiden Künstlerpersönlichkeiten aufeinander. Zur Komposition von Manuel de Falla und der Choregographie von Bernhard Wosien kommt 1947 im Staatstheater das Ballett Liebeszauber zur Aufführung.
Willi Baumeister entwirft das auch international viel beachtete Bühnenbild und die Kostüme. Baumeisters Vorarbeiten im Atelier, in den Kulissen, bei den Proben - das alles dokumentiert Kilian in spannungsreichen Fotografien.
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