Joseph Beuys
Bewohnte Mythen
8. November 2025 bis 8. März 2026
Das Leben und Werk von Joseph Beuys (1921ꟷ1986) ist eng mit der Kunsthalle Tübingen verbunden. Der Künstler war Anfang der 1970er Jahre bis zur Jahrtausendwende nicht nur mehrmals in Ausstellungen in der Universitätsstadt vertreten, seine Werke befinden sich auch in der hauseigenen Sammlung.
Die Ausstellung Bewohnte Mythen in der Kunsthalle Tübingen kontextualisiert das Werk mit über 100 Arbeiten von Joseph Beuys in der Zeit seiner Entstehung – der für Mythen empfänglichen Nachkriegskunst. Neben Zeichnungen, Skulpturen und Videos des Künstlers sind daher in der Ausstellung auch Werke von Willi Baumeister, Hermann Nitsch, Richard Oelze, Meret Oppenheim und Fritz Winter vertreten. In einem chronologischen Parcours wird darüber hinaus anschaulich gemacht, dass vormoderne Traditionen das umfangreiche Œuvre von Beuys wie einen roten Faden durchziehen – vom Frühwerk bis zu seinen späten Aktionen und politischen Auftritten: Angefangen bei seinen Zeichnungen, in denen er Motive aus dem Volksglauben nachspürte, über die Heilkunde bis in die 1960er Jahre, in denen er – beeinflusst von der Fluxus- und Happening-Bewegung – Riten als magische Katalysatoren in Aktionen einsetzte, um beim Publikum die Sinne anzusprechen und uns zum Nachdenken anzuregen. Aus symboltheoretisch-kulturwissenschaftlicher Perspektive ebnet die von Nicole Fritz konzipierte und kuratierte Ausstellung so einen Zugang zum Verständnis der individuellen Kunstsprache von Beuys und seiner künstlerisch artikulierten Weltdeutung
Neueste Forschungsergebnisse zu Beuys und dem Nationalsozialismus aus dem Museum Schloss Moyland werden in der Ausstellung Bewohnte Mythen und im Rahmenprogramm ebenso berücksichtigt wie aktuelle Sichtweisen des Feminismus und der Human-Animal Studies auf das Beuys’sche Werk.
Kuratorin: Dr. Nicole Fritz
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit interdisziplinären Essays renommierter Wissenschaftler*innen: Dr. Nicole Fritz, Prof. Dr. Volker Leppin, Dr. Cathrin Klingsöhr-Leroy, Prof. Dr. Jessica Ullrich.
