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Willi Baumeister mit seinen Geschwistern Hans und Klara

Fami­lie und Aus­bil­dung

Fried­rich Wil­helm (genannt Wil­li) Bau­meis­ter wur­de am 22 . Janu­ar 1889 in Stutt­gart als drit­tes Kind nach Kla­ra und Hans gebo­ren. Der Vater Wil­helm Bau­meis­ter (1847 bis 1931) war Hof­ka­min­fe­ger­meis­ter. Er hat­te am Stutt­gar­ter Poly­tech­ni­kum Maschi­nen­bau stu­diert, muss­te aber früh den väter­li­chen Betrieb in drit­ter Gene­ra­ti­on über­neh­men. Wil­lis Mut­ter Anna, gebo­re­ne Schul­er (1861 bis 1945), war die Toch­ter des Deko­ra­ti­ons­ma­lers Fried­rich Wil­helm Schul­er.

Anna war sehr musisch ver­an­lagt. Aus ihrer Fami­lie erhielt Wil­li ers­te Anstö­ße in Rich­tung Kunst – gepaart mit viel Fleiß und hand­werk­li­chem Geschick. Schon als Kind waren Papier und Blei­stift sei­ne liebs­ten Spiel­zeu­ge. Mit etwa 16 Jah­ren fass­te er den Ent­schluss, die Kunst­aka­de­mie zu besu­chen, absol­vier­te jedoch auf Wunsch des Vaters zunächst von 1905 bis 1907 eine Leh­re als Deko­ra­ti­ons­ma­ler, die er wegen über­durch­schnitt­li­cher Leis­tun­gen vor­zei­tig mit der Gesel­len­prü­fung abschloss.

Schon wäh­rend der Lehr­zeit trat Wil­li Bau­meis­ter 1905/06 in die König­li­che Aka­de­mie ein und besuch­te die Zei­chen­klas­se bei Robert Poet­zel­ber­ger. Bei dem Maler Josef Ker­schen­stei­ner nahm er zusätz­li­chen Unter­richt. Von Okto­ber 1907 bis Sep­tem­ber 1908 leis­te­te er sei­nen Mili­tär­dienst ab. Anschlie­ßend setz­te er das Stu­di­um an der Aka­de­mie fort und besuch­te zunächst bis 1912 die Kom­po­si­ti­ons­klas­se von Adolf Höl­zel. Hier lern­te er Oskar Schlem­mer (1888 bis 1943) und Otto Mey­er-Amden (1885 bis 1933) ken­nen, mit denen er eine lebens­lan­ge Freund­schaft pfleg­te.

Ers­te Wege aus Stutt­gart

Im Früh­jahr 1911 stu­dier­te Bau­meis­ter für drei Mona­te am „Cer­cle Inter­na­tio­nal des Beaux-Arts“ in Paris. Nach sei­ner Rück­kehr bezog er sein ers­tes Ate­lier in Stutt­gart, Les­sing­stra­ße 3. Im Sep­tem­ber 1912 über­sie­del­te er für 15 Mona­te nach Amden. 1913 betei­lig­te er sich erst­mals an einer Aus­stel­lung in der Ber­li­ner Gale­rie Der Sturm, 1914 schuf er vier Wand­bil­der für die Köl­ner Werk­bund-Aus­stel­lung. Rei­sen nach Ams­ter­dam, Lon­don und Paris schlos­sen sich an.

Kriegs­dienst

Von Novem­ber 1914 bis Dezem­ber 1918 wur­de Wil­li Bau­meis­ter zum Kriegs­dienst ein­ge­zo­gen, der ihn auf den Bal­kan, in die Ukrai­ne und den Kau­ka­sus führ­te. Doch auch wäh­rend der Kriegs­jah­re gab es Aus­stel­lungs­be­tei­li­gun­gen. In Wien lern­te er 1915 Oskar Kokosch­ka und den Archi­tek­ten Adolf Loos ken­nen.

Beginn der Künst­ler­kar­rie­re

Nach der Rück­kehr aus dem Ers­ten Welt­krieg setz­te er sein Stu­di­um an der Würt­tem­ber­gi­schen Aka­de­mie der bil­den­den Küns­te Stutt­gart fort und been­de­te es im Jahr 1922. Im Grun­de hat­te sei­ne künst­le­ri­sche Lauf­bahn schon 1913/14 begon­nen – ers­te grö­ße­re Erfol­ge und Aner­ken­nun­gen tra­ten in den Jah­ren 1919 bis 1927 ein.