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Hans Arp und Willi Baumeister am Schreibtisch

Künst­ler
und Archi­tek­ten

Hier wer­den fort­lau­fend all jene Maler, Gra­fi­ker und Bild­hau­er und Archi­tek­ten kurz vor­ge­stellt, mit denen Wil­li Bau­meis­ter befreun­det war, mit denen er zusam­men­ar­bei­te­te, die ihn beein­fluss­ten oder auf sonst eine Wei­se sei­nen Lebens­weg als Künst­ler kreuz­ten.

A–G

Max Acker­mann

Der Maler und Gra­fi­ker Max Acker­mann (1887–1975) zählt zu den bedeu­tends­ten Künst­lern der Abs­trak­ti­on in Deutsch­land. Seit 1911 stu­dier­te er an der Aka­de­mie in Stutt­gart, ab 1912 bei Adolf Höl­zel, wo er Bau­meis­ter ken­nen­lern­te. 1945 nahm er Bau­meis­ters Fami­lie bis Kriegs­en­de in sein Haus in Horn bei Radolf­zell auf.

Link: Max Acker­mann-Archiv

Hans Arp

Zu dem deut­schen Maler, Bild­hau­er und Dich­ter Hans Arp (1887–1966) unter­hielt Bau­meis­ter ers­te Kon­tak­te über Kurt Schwit­ters. Die Freund­schaft begann viel­leicht schon in den Zwan­zi­ger Jah­ren in Paris. Belegt ist ein Zusam­men­tref­fen 1930 in Paris. 1938 besich­tigt Arp die von Bau­meis­ter 1937/38 in der Kunst­hal­le Basel zum Schutz vor den Natio­nal­so­zia­lis­ten depo­nier­ten Kunst­wer­ke. 1939 mit Was­si­ly Kan­din­sky Besuch von Bau­meis­ters Ver­nis­sa­ge in der Gale­rie Jean­ne Bucher in Paris. Zwi­schen 1948 und 1955 ver­schie­de­ne gegen­sei­ti­ge Ate­lier­be­su­che und Aus­tausch von Kunst­wer­ken, die jeweils nach dem Tod einem Muse­um geschenkt wur­den.

Links: Arp Muse­um Bahn­hof Rolands­eck | Arp-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Margarete/Margrit Bau­meis­ter

Ehe­frau von Wil­li Bau­meis­ter – sie­he unter Freund und För­de­rer I Mar­ga­re­te Oehm.

Ella Berg­mann-Michel

Die deut­sche Künst­le­rin Ella Berg­mann-Michel (1895–1971) absol­vier­te ab 1915 ein Kunst­stu­di­um in Wei­mar, wo sie an der Hoch­schu­le für bil­den­de Kunst Robert Michel ken­nen lern­te. Wäh­rend der Eröff­nung des Wei­ma­rer Bau­hau­ses 1919 stell­te Wal­ter Gro­pi­us ihre Col­la­gen aus. 1919 hei­ra­te­te sie Robert Michel. 1920 zog das Ehe­paar in den Tau­nus, wo sie eine Far­ben­müh­le zu Ate­liers umbau­ten. Es bil­de­te sich ein Künst­ler­kreis um Wil­li Bau­meis­ter, László Moho­ly-Nagy, Jan Tschichold und Kurt Schwit­ters. Ab 1923 arbei­te­te Ella Berg­mann-Michel mit kon­struk­ti­vis­ti­schen Col­la­gen und stell­te gemein­sam mit Robert Michel mehr­fach aus. 1925 Aus­stel­lung in Wies­ba­den mit El Lis­sitz­ky und Kurt Schwit­ters; 1927 Werk­bund-Aus­stel­lung in Stutt­gart; 1928 Wan­der­aus­stel­lung der „Socié­té Anony­me“ in den USA; 1929 „Abs­trak­te und Sur­rea­lis­ti­sche Male­rei und Plas­tik“, Frank­furt und Zürich. 1933 erhielt sie durch die Reichs­kul­tur­kam­mer Aus­stel­lungs­ver­bot. Nach 1945 lei­te­te sie den Frank­fur­ter Film­club und enga­giert sich für den expe­ri­men­tel­len Film.

Max Bill

Der Schwei­zer Maler, Bild­hau­er, Archi­tekt, Möbel- und Pro­dukt­de­si­gner Max Bill (1908–1994) ist einer der wich­tigs­ten Künst­ler der Kon­kre­ten Kunst. Er stu­dier­te 1927/28 in Des­sau am Bau­haus und lehr­te spä­ter an der Hoch­schu­le für Gestal­tung in Ulm/Donau. Bill und Bau­meis­ter waren kol­le­gi­al und freund­schaft­lich ver­bun­den. Bei gegen­sei­ti­gen Besu­chen tausch­ten sie Arbei­ten aus und ent­deck­ten ihr bei­der­sei­ti­ges Inter­es­se für Archäo­lo­gie, ins­be­son­de­re für Kykla­den-Ido­le. Ende 1946 plan­te Bill in Zürich eine Aus­stel­lung mit Bau­meis­ter und Oskar Schlem­mer. Auf Ver­an­las­sung Bau­meis­ters sand­te Max Bill eini­ge jener Bil­der nach Mai­land, die Bau­meis­ter 1937/38 zum Schutz vor den Natio­nal­so­zia­lis­ten in die Kunst­hal­le Basel gesandt hat­te. Nach dem Kriegs­en­de begann ein reger Brief­wech­sel, der gegen­sei­ti­gen Rat und Hil­fe in Bezug auf Aus­stel­lun­gen und Ver­öf­fent­li­chun­gen umfass­te.

Links: Max-Bill-Stif­tun­gen | Bill-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Juli­us Bis­sier

Deut­scher Maler (1893–1965). Zunächst unter dem Ein­fluss der Neu­en Sach­lich­keit und des Sur­rea­lis­mus, spä­ter Ver­tre­ter der unge­gen­ständ­li­chen Kunst. Seit 1929 Freund­schaft mit Bau­meis­ter. Wie die­ser war Bis­sier zeit­wei­lig von fern­öst­li­chen Ein­flüs­sen inspi­riert.

Links: www.bissier.org | Bis­sier-Bio­gra­fie bei Ket­te­rer

Rolf Cava­el

Der deut­sche Maler, Zeich­ner und Gra­fi­ker Rolf Cava­el (1898–1979) war ein wich­ti­ger Ver­tre­ter der unge­gen­ständ­li­chen Male­rei in Deutsch­land. Er stu­dier­te an der Frank­fur­ter Stä­del­schu­le und lehr­te ab 1926 im Fach Ange­wand­te Gra­fik an der dor­ti­gen Han­dels­schu­le. In die­ser Zeit lern­te er Bau­meis­ter ken­nen. 1949 war er – wie Bau­meis­ter – Mit­be­grün­der der Grup­pe „ZEN 49“.

Link: Cava­el-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Le Cor­bu­si­er

Eigent­lich Charles Edouard Jean­ne­ret (1887–1965) war fran­zö­sisch-schwei­ze­ri­scher Archi­tekt, Archi­tek­tur­theo­re­ti­ker, Stadt­pla­ner, Maler und Bild­hau­er. Er leb­te seit 1917 in Paris, wo er 1921 durch eine deut­sche Kunst­zeit­schrift auf Bau­meis­ter auf­merk­sam wur­de. 1922 erschien in der von ihm und Amé­dée Ozen­fant her­aus­ge­ge­be­nen Zeit­schrift „L’E­sprit Nou­veau“ ein Arti­kel über Bau­meis­ter. Ers­te per­sön­li­che Begeg­nung mit Bau­meis­ter 1924 in Paris. 1927 kam es zu einer enge­ren Zusam­men­ar­beit im Zusam­men­hang mit der Stutt­gar­ter Wei­ßen­hof­sied­lung, was zu einer lebens­lan­gen Freund­schaft und regem Aus­tausch führ­te. Bei­de fass­ten Kunst als Teil des All­tags auf.

Links: Fon­da­ti­on Le Cor­bu­si­er | Le Cor­bu­si­er-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Robert Delaunay

Der fran­zö­si­sche Maler Robert Delaunay (1885–1941) gilt als Haupt­ver­tre­ter des orphi­schen Kubis­mus. Seit 1909 arbei­te­te er im Kreis um Picas­so und Braque, 1911 schloss er sich dem „Blau­en Rei­ter“ an. 1932 grün­det er in Paris gemein­sam mit sei­ner Frau Sonia und ande­ren die Künst­ler­grup­pe „Abs­trac­tion – Créa­ti­on“ der auch Bau­meis­ter ange­hör­te.

Link: Delaunay-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Sonia Delaunay-Terk

Die rus­sisch-fran­zö­si­sche Male­rin Sonia Delaunay-Terk (1885 bis 1979) hei­ra­te­te 1910 Robert Delaunay. Sie war eine der expe­ri­men­tells­ten Künst­le­rin­nen in Paris. 1932 war sie Mit­be­grün­de­rin der Künst­ler­grup­pe „Abs­trac­tion – Créa­ti­on“, der auch Bau­meis­ter ange­hör­te. Sie emp­fahl jun­gen Künst­le­rin­nen aus ihrem Umkreis in Paris den Besuch der Klas­se Bau­meis­ter in Frank­furt. Wil­li Bau­meis­ters Frau Mar­ga­re­te erwarb und trug Klei­dungs­stü­cke, die von Sonia Delaunay ent­wor­fen wor­den waren.

Link: Delaunay-Terk-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Richard Döcker

Mit dem Stutt­gar­ter Archi­tek­ten Richard Döcker (1894 bis 1968) arbei­te­te Bau­meis­ter seit 1922 zusam­men, als er des­sen Raum auf den Stutt­gar­ter Werk­bund-Aus­stel­lun­gen von 1922 und 1924 mit Mau­er­bil­dern aus­stat­te­te. 1927 war er Bau­lei­ter der Wei­ßen­hof­sied­lung in Stutt­gart. 1946 war er kurz­zei­tig für ein gemein­sa­mes Direk­to­ri­um mit Bau­meis­ter an der Aka­de­mie Stutt­gart im Gespräch. 1947 bis 1960 war er Pro­fes­sor für Städ­te­bau und Wie­der­auf­bau an der TH Stutt­gart und Lei­ter der dor­ti­gen Archi­tek­tur­ab­tei­lung.

Links: Döcker-Bio­gra­fie bei arch­IN­FORM | Döcker-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Theo van Does­burg

Der hol­län­di­sche Maler, Typo­graf und Kunst­schrift­stel­ler Theo van Does­burg (1883–1931) war Mit­be­grün­der der Künst­ler­grup­pe „De Sti­jl“ und Her­aus­ge­ber der gleich­na­mi­gen Zeit­schrift. Er arbei­te­te u.a. mit dem Archi­tek­ten J.J.P. Oud und den Malern Piet Mon­dri­an und Vil­mos Hus­zar zusam­men. Mit der Pia­nis­tin Nel­ly van Moor­sel zog er nach Wei­mar und stand dem Bau­haus nahe. Er orga­ni­sier­te den „Inter­na­tio­na­len Kon­gress für Kon­struk­ti­vis­ten und Dada­is­ten“. Anschlie­ßend ging er mit Kurt Schwit­ters nach Han­no­ver. Für das ers­te Heft „Hol­land Dada“ der Zeit­schrift „Merz“ über­setz­te er Schwit­ters Gedicht „An Anna Blu­me“. 1927 besuch­te er die Werk­bund­aus­stel­lung „Die Woh­nung“ in Stutt­gart, wo er auch mit Wil­li Bau­meis­ter zusam­men­traf. 1931 war er Grün­dungs­mit­glied der Künst­ler­ver­ei­ni­gung „Abs­trac­tion – Créa­ti­on“ in Paris, in der auch Wil­li Bau­meis­ter Mit­glied wur­de.

Link: Does­burg-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Alfred Eich­horn

Der Öster­rei­cher Alfred Eich­horn (1909–1972) war seit 1944 mit Bau­meis­ter befreun­det und wur­de durch ihn wesent­lich beein­flusst. Mit ihm grün­de­te er die Eidos-Pres­se sowie die Edi­ti­on von Darm­stadt. Aus der Arbeit an der Eidos-Pres­se gin­gen ab 1946 zahl­rei­che Litho­gra­fien Bau­meis­ters her­vor.

Ger­hard Fietz

Ger­hard Fietz (1910 bis 1997) stu­dier­te Male­rei bei Alex­an­der Kanoldt und Oskar Schlem­mer in Bres­lau sowie bei Nau­en in Düs­sel­dorf. 1947 zähl­te Fietz – wie Bau­meis­ter, mit dem er Anfang der 1950er Jah­re zusam­men­ar­bei­te­te – zu den Mit­be­grün­dern der Künst­ler­grup­pe „ZEN 49“.

Link: Ger­hard-Fietz-Haus

Paul Fon­taine

Paul Fon­taine (1913–1996) erwarb an der Yale Uni­ver­si­ty sei­nen Abschluss in Kunst und erhielt den Win­ches­ter Wirt Tra­ve­ling Fel­low­ship. Nach­dem er im Zwei­ten Welt­krieg in der ame­ri­ka­ni­schen Armee dien­te, arbei­te­te er als Illus­tra­tor für deren his­to­ri­sche Abtei­lung in Frank­furt am Main. Von 1953 bis 1969 leb­te Fon­taine in Darm­stadt und war dort Kunst­di­rek­tor der „Stars and Stripes“, einer ame­ri­ka­ni­schen Zei­tung. 1947 begann Fon­taine abs­trakt zu malen und war seit 1949 mit Wil­li Bau­meis­ter befreun­det. Auf der ers­ten gro­ßen umfas­sen­den Aus­stel­lung moder­ner Kunst in Wies­ba­den lern­te Fon­taine auch ande­re Maler, wie Hans Har­tung, Arthur Fau­ser, Otto Rit­schl, Emil Nol­de, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff ken­nen. Bau­meis­ter ermu­tig­te Fon­taine, sei­ne Stü­cke mit ande­ren deut­schen Malern aus­zu­stel­len. Das „Frank­fur­ter Kunst­ka­bi­nett“ zeig­te zum ers­ten Mal eine gemein­sa­me Aus­stel­lung der Wer­ke von Fon­taine und Bau­meis­ter im Jahr 1949. Wie Bau­meis­ter war auch Fon­taine Mit­glied der „Darm­städ­ter Sezes­si­on“. Sein lyri­scher, infor­mel­ler Stil in sei­nen frü­he­ren Stü­cken ori­en­tier­te sich an Bau­meis­ters Ide­al. Fon­taine zog 1969 nach Gua­d­a­la­ja­ra, Mexi­ko, wo er sei­ne Kunst fort­ent­wi­ckel­te und wei­ter­hin an Aus­stel­lun­gen teil­nahm. Die letz­ten vier Jah­re leb­te er in Aus­tin, Texas.

Naum Gabo

Der rus­si­sche Bild­hau­er Naum Gabo (1890–1977) stu­dier­te in Mün­chen von 1910 bis 1914 Medi­zin und Natur­wis­sen­schaf­ten sowie Kunst­ge­schich­te bei Hein­rich Wölf­f­lin. Sei­ne ers­te Plas­tik ent­stand 1916. Mit sei­nem Bru­der Antoine Pevs­ner (1886–1962) kam er 1922 nach Ber­lin, wo er zehn Jah­re blieb. 1946 ging er in die USA. Naum Gabo besuch­te Bau­meis­ter im Janu­ar 1930 in Frank­furt am Main. Er woll­te aus­drück­lich des­sen Sport-Bil­der sehen, die er allen ande­ren vor­zog. Naum Gabo und Antoine Pevs­ner waren Mit­be­grün­der der Künst­ler­grup­pe „Cer­cle et Car­ré“, der Bau­meis­ter 1930 bei­trat.

Link: Gabo-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Karl Otto Götz

Der deut­sche Maler des Infor­mel, Gra­fi­ker, Foto­graf, Plas­ti­ker, Wis­sen­schaft­ler und Dich­ter Karl Otto Götz (gebo­ren 1914) besuch­te 1932 zunächst die Kunst­ge­wer­be­schu­le in Aachen. 1941 folg­te ein Stu­di­en­se­mes­ter an der Kunst­aka­de­mie Dres­den, was zur Freund­schaft mit Will Groh­mann und Otto Dix führ­te. Bereits 1939 besuch­te er auf eige­ne Initia­ti­ve Wil­li Bau­meis­ter. 1948 bis 1953 war er Her­aus­ge­ber der Kunst­zeit­schrift „Meta“. 1949 erschien auf dem Titel­blatt eines Exem­pla­res eine Ehrung zu Wil­li Bau­meis­ters 60. Geburts­tag mit Abbil­dun­gen von Wer­ken Bau­meis­ters und dem von ihm eigens ver­fass­ten Gedicht „Zigar­ren“. Karl Otto Götz ist das ein­zi­ge deut­sche Mit­glied der Künst­ler­grup­pe „Cobra“. 1958 und 1968 nahm er an der Bien­na­le in Vene­dig teil. Teil­nah­me an der Docu­men­ta in Kas­sel. 1959–1979 Pro­fes­sor für Male­rei an der Kunst­aka­de­mie Düs­sel­dorf.

Links: K.O. Götz und Ris­sa-Stif­tung | Götz-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Camil­le Grae­ser

Der Schwei­zer Maler, Gra­fi­ker und Bild­hau­er Camil­le Grae­ser (1892–1980) wuchs in Stutt­gart auf. Nach einer Schrei­ner­leh­re 1907–1911 und einer Aus­bil­dung in der Fach­klas­se für Möbel­bau und Innen­ar­chi­tek­tur an der Stutt­gar­ter Kunst­ge­wer­be­schu­le wur­de er Meis­ter­schü­ler bei Bern­hard Pan­kok. Er und Bau­meis­ter lern­ten sich an der Stutt­gar­ter Aka­de­mie bei Adolf Höl­zel ken­nen, bei dem Grae­ser 1918–1919 Pri­vat­un­ter­richt erhielt. 1927 arbei­te­ten sie gemein­sam für die Stutt­gar­ter Wei­ßen­hof­sied­lung. Nach 1945 ver­schie­de­ne gegen­sei­ti­ge Besu­che samt Ehe­frau­en.

Links: Camil­le-Grae­ser-Stif­tung | Grae­ser-Bio­gra­fie im His­to­ri­schen Lexi­kon der Schweiz

HAP Gries­ha­ber

Der deut­sche Maler und Gra­fi­ker HAP Gries­ha­ber (1909–1981) ist einer der bedeu­tends­ten Ver­tre­ter des Holz­schnitts im 20. Jahr­hun­dert. Wie Bau­meis­ter Teil­neh­mer der „docu­men­ta I“ (1955). Gries­ha­ber fer­tig­te 1938 zwei Holz­schnit­te nach Arbei­ten von Bau­meis­ter. Er schrieb Bau­meis­ter bedeu­ten­de Mal- und Zei­chen­brie­fe.

Links: Gries­ha­ber-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia | Freun­des­kreis HAP Gries­ha­ber

Rolf Gut­brod

Der deut­sche Archi­tekt Rolf Gut­brod (1910–1999) stu­dier­te in Ber­lin und 1932–1935 in Stutt­gart bei Bonatz und Schmit­t­hen­ner. Nach 1945 arbei­te­te er als frei­er Archi­tekt in Stutt­gart. Pro­fes­sor an der Uni­ver­si­tät Stutt­gart. Für sei­nen Neu­bau der Indus­trie- und Han­dels­kam­mer in Stutt­gart (1951) wähl­te er für das Trep­pen­haus vier Bil­der Bau­meis­ters aus.

Links: Gut­brod-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia | Gut­brod-Sym­po­si­um an der Uni­ver­si­tät Stutt­gart

H–N

Richard Her­re

Der deut­sche Archi­tekt, Innen­ar­chi­tekt, Lite­rat und Über­set­zer Richard Her­re (1885–1959) stu­dier­te Archi­tek­tur an der Tech­ni­schen Hoch­schu­le in Stutt­gart bei Theo­dor Fischer. Spä­ter in Stutt­gart beschäf­tig­te er sich mit Innen­ar­chi­tek­tur, Pla­kat- und Tex­til­ent­wür­fen sowie Buch­aus­stat­tun­gen. Mit den Stu­den­ten der Höl­zel­klas­se der Aka­de­mie Stutt­gart – Wil­li Bau­meis­ter, Oskar Schlem­mer und Paul Boll­mann – hat­te er regen Kon­takt; eben­so mit den Archi­tek­ten Richard Döcker, Hugo Keu­er­le­ber und Gus­tav Schlei­cher. Wäh­rend des Ers­ten Welt­kriegs schrieb Bau­meis­ter zahl­rei­che Brie­fe an Her­re aus dem Feld, die er zum Teil mit Zeich­nun­gen ver­sah. Richard Her­re nahm Anteil an den Bestre­bun­gen der Üecht-Grup­pe, die in Stutt­gart 1919 von Otto Mey­er-Amden, Wil­li Bau­meis­ter u.a. gegrün­det wur­de und der Richard Her­re als Mit­glied bei­trat. Her­re kon­zen­trier­te sich haupt­säch­lich auf Ent­wür­fe für Innen­räu­me. Es ent­stan­den aber auch Deko­ra­ti­ons­stof­fe und Teppiche.1922 schrieb Her­re im „Stutt­gar­ter Neu­es Tag­blatt“ über die Raum­stu­die von Richard Döcker auf der Werk­bund­aus­stel­lung 1922, in der drei Mau­er­bil­der von Bau­meis­ter inte­griert waren. 1944 wur­de sein Ate­lier mit allen Zeich­nun­gen sei­nes Lebens zer­stört.

Lily Hil­de­brandt

Die deut­sche Male­rin, Gra­fi­ke­rin, Hin­ter­glas­ma­le­rin und Foto­gra­fin Lily Hil­de­brandt (1887–1974) stu­dier­te bei Adolf Höl­zel in Dach­au Male­rei, bevor sie 1908 den Kunst­his­to­ri­ker Hans Hil­de­brandt hei­ra­te­te. 1913 zogen sie nach Stutt­gart, wo Lily wei­ter­hin bei Höl­zel an der König­li­chen Aka­de­mie der Küns­te stu­dier­te. In die­ser Zeit enstan­den Freund­schaf­ten zu Wil­li und Mar­ga­re­te Bau­meis­ter, Oskar Schlem­mer, Her­mann Sten­ner, Ida Ker­ko­vi­us, Han­nah Höch und ande­ren. 1917 lern­te sie Wal­ter Gro­pi­us ken­nen. 1919 wur­de das Haus Hil­de­brandt zum inter­na­tio­na­len Treff­punkt der Avant­gar­de. Beginn der jour­na­lis­ti­schen Tätig­keit für das „Stutt­gar­ter Neue Tag­blatt“ im Bereich Mode und Foto­gra­fie. 1928 bis 1932 nahm sie an den Aus­stel­lun­gen der „Stutt­gar­ter Sezes­si­on“ teil. Wei­te­re Aus­stel­lun­gen in Stutt­gart sowie 1936 in der Lon­do­ner Modern Art Gal­lery folg­ten. 1933 erhielt sie Berufs­ver­bot. Auch nach 1945 wur­de das Haus Hil­de­brandt wie­der zum wich­ti­gen inter­na­tio­na­len Treff­punkt für kul­tu­rell Inter­es­sier­te. Besu­cher waren Künst­ler und ins­be­son­de­re auch Archi­tek­ten sowie Kunst­samm­ler, wie z.B. Ott­mar Dom­nick.

Link: Hil­de­brandt-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Karl Hofer

Der deut­sche Maler Karl Hofer (1878–1955) war zunächst stark von römi­scher Kunst, aber auch von Cézan­ne und spä­ter durch den Kubis­mus beein­flusst. 1909 grün­de­re er gemein­sam mit Was­si­ly Kan­din­sky, Ale­xej von Jaw­len­sky, Alex­an­der Kanoldt und ande­ren die „Neue Künst­ler­ver­ei­ni­gung Mün­chen“, aus der 1911 „Der Blaue Rei­ter“ her­vor­ging. Nach 1919 nahm sei­ne Male­rei die typi­schen pro­phe­ti­schen Züge an. 1945 wur­de Hofer Direk­tor der Hoch­schu­le der Küns­te in Ber­lin. Seit die­ser Zeit wid­me­te er sich vor allem auch der kul­tur­po­li­ti­schen Arbeit. 1950 wur­de er ers­ter Prä­si­dent des wie­der­ge­grün­de­ten Deut­schen Künst­ler­bun­des. Als Fol­ge des öffent­lich und pole­misch geführ­ten Streits zwi­schen Hofer und Will Groh­mann – einem vehe­men­ten Ver­fech­ter und För­de­rer der abs­trak­ten Kunst – über die gegen­stands­lo­se Kunst im Jahr 1954 tra­ten Ernst Wil­helm Nay, Wil­li Bau­meis­ter und Fritz Win­ter aus dem Künst­ler­bund aus.

Links: eige­ne Home­page über Hofer | Hofer-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Adolf Höl­zel

Der im sel­ben Jahr wie Vin­cent van Gogh gebo­re­ne Maler Adolf Höl­zel (1853–1934) gilt als einer der Weg­be­rei­ter der Moder­ne und als einer der frü­hen Prot­ago­nis­ten der Abs­trak­ti­on. Er war Pro­fes­sor an der Stutt­gar­ter Aka­de­mie, wo Bau­meis­ter sei­ne Kom­po­si­ti­ons­klas­se besuch­te. Höl­zel war beein­druckt von der Eigen­stän­dig­keit der Kunst Bau­meis­ters und beob­ach­te­te des­sen Weg bis zu Bau­meis­ters Frank­fur­ter Pro­fes­sur mit Auf­merk­sam­keit.

Links: Höl­zel-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia I Adolf Höl­zel Stif­tung

Her­mann Huber

Der Schwei­zer Maler und Gra­fi­ker Her­mann Huber (1888–1967) war eng mit Otto Mey­er-Amden befreun­det, der sei­ner­seits zu den bes­ten Freun­den Bau­meis­ters zähl­te. Durch Mey­er oder im Kreis um Ale­xej Jaw­len­sky, Mari­an­ne von Weref­kin und Paul Klee lern­te er um 1912 Bau­meis­ter ken­nen. Gemein­sam stell­ten sie 1912 in der Gale­rie Neu­pert aus. Auf den Vor­schlag Hubers ging der län­ge­re Auf­ent­halt der bei­den in Amden 1912 zurück, dem sich Otto Mey­er-Amden anschloss.

Ale­xej von Jaw­len­sky

Der rus­si­sche Maler Ale­xej von Jaw­len­sky (1864–1941) leb­te seit 1896 in Mün­chen und grün­de­te dort 1909 gemein­sam mit Kan­din­sky die „Neue Künst­ler­ver­ei­ni­gung Mün­chen“, aus der 1911 „Der Blaue Rei­ter“ her­vor­ging. 1914 muss­te er Deutsch­land ver­las­sen, kehr­te aber nach 1919 wie­der zurück. Seit 1924 arbei­te­te er eng mit Fei­nin­ger, Kan­din­sky und Klee zusam­men. In sei­ner Male­rei ver­schmol­zen Klar­heit und Geo­me­trie mit dem Ver­lan­gen nach Tran­szen­denz. 1929 besuch­te Bau­meis­ter Jaw­len­sky in Wies­ba­den. Der Gegen­be­such erfolg­te 1931 in Stutt­gart. Bei­de Künst­ler tausch­ten gele­gent­lich Bil­der aus.

Links: Jaw­len­sky-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia | Archiv Jaw­len­sky

Was­si­ly Kan­din­sky

Der rus­si­sche Maler, Gra­fi­ker und Kunst­theo­re­ti­ker Was­si­ly Kan­din­sky (1866–1944) begeg­ne­te 1910 Franz Marc, wäh­rend er das Manu­skript für sein Buch „Über das Geis­ti­ge in der Kunst“ fer­tig­stell­te. Bei­de grün­de­ten 1911 die Künst­ler­grup­pe „Der Blaue Rei­ter“. 1922 bis 1933 Leh­rer am Bau­haus. 1923 Begeg­nung mit Bau­meis­ter in Wei­mar anläss­lich der Eröff­nung einer Bau­haus-Aus­stel­lung. 1930 Betei­li­gung an einer Aus­stel­lung der Pari­ser Grup­pe „Cer­cle et Car­ré“, in der auch Bau­meis­ter ver­tre­ten ist – eben­so wie in der Grup­pe „Abs­trac­tion-Créa­ti­on“. Bau­meis­ter und Kan­din­sky begeg­ne­ten sich öfters in Paris und schenk­ten sich gegen­sei­tig Arbei­ten. Die Kor­re­spon­denz belegt das herz­li­che und kol­le­gia­le Ver­hält­nis der bei­den. Letz­te Begeg­nung im Janu­ar 1939 in der Pari­ser Gale­rie Jean­ne Bucher.

Link: Kan­din­sky-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Ida Ker­ko­vi­us

Die deut­sche Male­rin und Bild­tep­pich­we­be­rin Ida Ker­ko­vi­us (1879–1970) wur­de 1902 Adolf Höl­zels Schü­le­rin in Dach­au und ab 1908 sei­ne Meis­ter­schü­le­rin in Stutt­gart. Spä­ter war sie sei­ne Assis­ten­tin sowie lang­jäh­ri­ge Weg­be­glei­te­rin. 1920 bis 1923 erlern­te sie am Bau­haus in Wei­mar die Kunst des Webens und wur­de dort in ihrer künst­le­ri­schen Arbeit durch Kan­din­sky, Klee und Itten beein­flusst. 1932–1933 half sie Höl­zel bei ver­schie­de­nen Glas­ar­bei­ten, wie etwa bei den Glas­bil­dern für die Fir­ma Peli­kan. 1938 bat Ker­ko­vi­us um eine Zusam­men­ar­beit mit Wil­li Bau­meis­ter, um mit ihm gemein­sam Übun­gen mit ihren Schü­lern aus­zu­füh­ren. 1939 kehr­te sie nach Stutt­gart zurück, arbei­te­te als ent­ar­te­te Künst­le­rin bis 1945 zurück­ge­zo­gen, bevor sie nach dem Zwei­ten Welt­krieg ihr Schaf­fen mit hoher Ener­gie fort­setz­te. Sie erhielt zahl­rei­che Aus­zeich­nun­gen. Ihre per­sön­li­che Bekannt­schaft mit Wil­li Bau­meis­ter reicht bis ins Jahr 1911 zurück, als sie an der Aka­de­mie bei Höl­zel auf­ein­an­der tra­fen. Vor und nach 1945 war sie häu­fig zu Gast im Hau­se Bau­meis­ter-Oehm und unter­nahm Aus­flü­ge mit der Fami­lie. Auch nach 1945 setz­ten die bei­den Künst­ler ihren inten­si­ven Aus­tausch fort. 1951 fand in Karls­ru­he eine Aus­stel­lung ihrer Wer­ke gemein­sam mit Arbei­ten Höl­zels und Bau­meis­ters statt.

Link: Ker­ko­vi­us-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

André Ker­té­sz

Der unga­ri­sche Foto­graf André Ker­té­sz (1894–1985) wirk­te zwi­schen 1925 und 1936 vor allem in Paris und war über Jahr­zehn­te in der künst­le­ri­schen Foto­gra­fie stil­bil­dend. Weg­wei­send waren auch sei­ne Sach­fo­to­gra­fien, die wegen ihrer kla­ren Ein­fach­heit zu Inku­na­beln der Foto­gra­fie­ge­schich­te gewor­den sind. Ker­té­sz foto­gra­fier­te 1926 das Ehe­paar Bau­meis­ter sowie die Freun­de Seu­phor, Stemm­ler und Her­bur­ger im Ate­lier Mon­dri­an.

Link: Ker­té­sz-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Paul Klee

Der deut­sche Maler Paul Klee (1879–1940) war eine Mehr­fach­be­ga­bung zwi­schen Lite­ra­tur, Musik und Kunst, was in sei­ner Male­rei, für die er sich letzt­lich ent­schied, immer deut­lich spür­bar ist. Klees zen­tra­les Anlie­gen war die grund­le­gen­de Erfas­sung der Bezie­hun­gen zwi­schen Linie, Form und Far­be. 1919 bemüh­ten sich Bau­meis­ter und Schlem­mer erfolg­los um eine Beru­fung Klees als Nach­fol­ger von Höl­zel an der Stutt­gar­ter Aka­de­mie. 1921 ging er etwa zeit­gleich mit Kan­din­sky ans Wei­ma­rer Bau­haus, wo sich eine enge­re Bekannt­schaft zu Bau­meis­ter ent­wi­ckel­te, der dort gele­gent­lich zu Besuch weil­te. Ein ers­ter Kon­takt ent­stand schon 1919 in Stutt­gart bei der gemein­sa­men Aus­stel­lung der Üecht-Grup­pe. Hier erwarb Bau­meis­ter sein ers­tes Klee-Gemäl­de und emp­fahl in Stutt­gart, Klee-Bil­der aus der Aus­stel­lung zu kau­fen.

Link: Klee-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

schwarz-weiß Foto: Paul Klee im Atelier
Paul Klee, Bern, Schweiz, 1939.
Foto: Felix Klee (Inv.-Nr. ab-f-010–087a)

Rudolf Klemm

Der Stutt­gar­ter Archi­tekt und Innen­aus­stat­ter Rudolf (Rudi) Klemm (1904–1955) ging 1926 nach Ber­lin, wo er sich 1926 dem Trick­film zuwand­te. Im Zwei­ten Welt­krieg wur­de er Kame­ra­mann und setz­te die­se Tätig­keit nach 1948 in Stutt­gart für die Wis­sen­schafts- und Kunst­do­ku­men­ta­ti­on fort. Unter ande­rem dreh­te er die Fil­me „Neue Kunst – Neu­es Schau­en“ (1950) sowie „Wil­li Bau­meis­ter“ (1954) von Otto­mar Dom­nick. Bau­meis­ter hob in sei­nem Tage­buch die Kame­ra-Arbeit Klemms lobend her­vor.

Oskar Kokosch­ka

Oskar Kokosch­ka (1886–1980) war öster­rei­chi­scher Maler und Schrift­stel­ler des Expres­sio­nis­mus. Er war Schü­ler von Gus­tav Klimt, lehn­te aber den Jugend­stil ab. 1919 bis 1924 Pro­fes­sur an der Kunst­aka­de­mie Dres­den. 1934 Emi­gra­ti­on nach Prag, 1938 nach Lon­don. 1947 nahm er die eng­li­sche Staats­bür­ger­schaft an. Die Bekannt­schaft mit Bau­meis­ter begann bei des­sen Besuch 1915 in Wien.

Link: Kokosch­ka-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Franz Krau­se

Der deut­sche Archi­tekt, Innen­ar­chi­tekt und Maler Franz Krau­se (1897–1979) war in Stutt­gart und Wup­per­tal tätig. In der Wup­per­ta­ler Lack­fa­brik Dr. Kurt Her­berts war er am Buch­pro­jekt „Modu­la­ti­on und Pati­na“ gemein­sam mit Bau­meis­ter betei­ligt. Er schuf beson­ders inter­es­san­te Ver­suchs­ta­feln und schrieb Bau­meis­ter wit­zi­ge Brie­fe und Kar­ten aus dem Zwei­ten Welt­krieg.

schwarz-weiß Foto: Franz Krause in seinem Arbeitszimmer, Berlin, 1931
Franz Krau­se, Ber­lin, 1931. Foto: unbe­kannt. (Inv.-Nr. ab-f-010–062-sw)

Rein­hold Kün­dig

Der Schwei­zer Thea­ter­ma­ler Rein­hold Kün­dig (1888–1984) war u.a. mit Otto Mey­er-Amden befreun­det. Über ihn ent­stand die Bekannt­schaft mit Wil­li Bau­meis­ter.

Link: Kün­dig-Bio­gra­fie im His­to­ri­schen Lexi­kon der Schweiz

Fer­nand Léger

Der fran­zö­si­sche Maler, Gra­fi­ker und Kera­mi­ker Fer­nand Léger (1881–1955) gehört wohl zu den Künst­lern, an des­sen Werk am ehes­ten eine for­ma­le Nähe zu Bau­meis­ter in den Jah­ren 1929–1930 fest­ge­stellt wer­den kann. Eine gemein­sa­me Aus­stel­lung in Ber­lin 1922 führ­te wohl nicht zum direk­ten Kon­takt, doch berief sich Bau­meis­ter in der Fol­ge gele­gent­lich auf ihn. Sie lern­ten sich wohl erst 1924 in Paris per­sön­lich ken­nen und blie­ben bis zuletzt freund­schaft­lich ver­bun­den. Bau­meis­ter besuch­te Léger wie­der­holt in Paris. 1949 ver­öf­fent­lich­ten sie meh­re­re Bei­trä­ge in deut­schen Kata­lo­gen und fran­zö­si­schen Zeit­schrif­ten, in denen sie ihre gegen­sei­ti­ge Wert­schät­zung zum Aus­druck brach­ten.

Links: Musée Natio­nal Fer­nand Léger | Léger-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

El Lis­sitz­ky

El Lis­sitz­ky (1890–1941) war rus­si­scher Maler, Gra­fik­de­si­gner, Archi­tekt, Typo­graf und Foto­graf. Er war Mit­be­grün­der des Kon­struk­ti­vis­mus und beein­fluss­te die „De-Stijl“-Bewegung sowie das Bau­haus. Er stu­dier­te zunächst Archi­tek­tur in Darm­stadt und hat­te spä­ter einen Lehr­auf­trag für Archi­tek­tur und Gra­fik an den „Höhe­ren Kunst­werk­stät­ten“ im rus­si­schen Witebsk inne. Zahl­rei­che Künst­ler­be­kannt­schaf­ten, z.B. mit Hans Arp, Kasi­mir Male­witsch, Jan Tschichold, Bau­meis­ter, Kurt Schwit­ters, László Moho­ly-Nagy und ande­ren. In den 1930er Jah­ren war er – wie auch Bau­meis­ter – Mit­glied der Künst­ler­be­we­gung „Abs­trac­tion-Créa­ti­on“. 1924 bat El Lis­sitz­ky Bau­meis­ter und Schlem­mer um Mit­wir­kung an sei­nem Buch „Die Kunst-ismen“. 1927 wur­de nach Ent­wür­fen El Lis­sitz­kys das „Kabi­nett der Abs­trak­ten“ durch Alex­an­der Dor­ner im Pro­vin­zi­al­mu­se­um Han­no­ver ein­ge­rich­tet, in dem auch Wil­li Bau­meis­ter mit einem Bild ver­tre­ten war.

Link: Lis­sitz­ky-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Adolf Loos

Adolf Loos (1870–1933) war öster­rei­chi­scher Archi­tekt und Archi­tek­tur­theo­re­ti­ker. Er gilt als einer der Pio­nie­re der Moder­ne in der mit­tel­eu­ro­päi­schen Archi­tek­tur. In der Bekannt­schaft zu Bau­meis­ter, die bei des­sen Besuch 1915 in Wien begann und sich nach 1928 in Frank­furt fort­setz­te, kommt auch Bau­meis­ters Affi­ni­tät zur Archi­tek­tur zum Aus­druck. 1930 ent­warf Bau­meis­ter den Schutz­um­schlag für eine Loos-Mono­gra­phie. 1931 orga­ni­sier­te Bau­meis­ter eine Aus­stel­lung im Frank­fur­ter Kunst­ver­ein „Adolf Loos Bau­ten – Wil­li Bau­meis­ter Gemäl­de“.

Link: Loos-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

schwarz-weiß Foto: Adolf Loos in Frankfurt
Adolf Loos, Frank­furt, 1931. Foto: Wil­li Bau­meis­ter (Inv.-Nr. ab-f-012–012)

Franz Marc

Der Maler Franz Marc (1880–1916) gehört zu den Mit­be­grün­dern des deut­schen Expres­sio­nis­mus. 1911 grün­de­te er die Künst­ler­grup­pe „Der Blaue Rei­ter“. Wie man­che Künst­ler­kol­le­gen fiel er jung im Ers­ten Welt­krieg. Über sei­ne Bezie­hung zu Marc schrieb Bau­meis­ter 1949 im Manu­skript zu einem Auf­satz über Fer­nand Léger in der Zeit­schrift „L’A­ge Nou­veau“: „Im Jah­re 1913 ver­an­stal­te­te die Gale­rie ‚Der Sturm‘ den Ers­ten Deut­schen Herbst­sa­lon. Sie war das Pla­teau einer Sturm- und Drang­zeit, und alles Unge­wöhn­li­che war hier zuse­hen. Zu den nied­rigs­ten Prei­sen waren merk­wür­di­ge Bil­der zu kau­fen […]. Die Atmo­sphä­re war erre­gend. Der Ver­fas­ser hat­te damals die Ehre, Franz Marc ken­nen zu ler­nen. Es han­delt sich nur um einen sehr kur­zen Zeit­aus­schnitt, einen Augen­blick, eine flüch­ti­ge Kon­stel­la­ti­on. Vor einem „Rauch“-Bild, so groß wie eine Türe, mit „F. Léger“ unter­zeich­net, stand ein gro­ßer schwarz­haa­ri­ger, ele­gan­ter Mensch und betrach­te­te es fas­zi­niert. Er war von Erre­gung gela­den und war froh, irgend­ei­nem Men­schen sei­ne Begeis­te­rung mit­tei­len zu kön­nen“.

Links: Franz-Marc-Muse­um | Marc-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Kasi­mir Male­witsch

Der rus­si­sche Maler ukrai­ni­scher Her­kunft Male­witsch (1878–1935) war Begrün­der des Supre­ma­tis­mus. 1927 lern­ten sich er und Bau­meis­ter bei der gro­ßen Ber­li­ner Kunst­aus­stel­lung ken­nen, wo sie benach­bar­te Säle hat­ten. Male­witsch und Bau­meis­ter tausch­ten auch Gemäl­de aus.

Link: Male­witsch-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Otto Mey­er-Amden

Die enge Freund­schaft zu dem Schwei­zer Otto Mey­er (1885–1933) – wie auch zu Oskar Schlem­mer – begann schon um 1907, als sich die drei an der Stutt­gar­ter Aka­de­mie ken­nen­lern­ten. 1912 bis 1913 hielt sich Bau­meis­ter für ein Jahr mit Mey­er in Amden bei St. Gal­len in der Schweiz auf, wo der Schwei­zer Maler und Gra­fi­ker bis 1928 blieb.

Link: Mey­er-Amden-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Robert Michel

Der deut­sche Pilot Robert Michel (1897–1983) war zugleich Typo­graf, Gra­fi­ker und Ent­wer­fer für Laden­bau­ten und Licht­re­kla­me. Am Bau­haus in Wei­mar, das er zu dog­ma­tisch fand, blieb er nur kurz. In sei­nem neu­en Wohn­ort in der Nähe von Frank­furt am Main bil­de­te er einen Freun­des­kreis mit Wil­li Bau­meis­ter, László Moho­ly-Nagy, Jan Tschichold und Kurt Schwit­ters. Im Haus Michels grün­de­ten Kurt Schwit­ters, Fried­rich Vor­dem­ber­ge-Gil­de­wart, Max Bur­chartz, Wil­li Bau­meis­ter, Wal­ter Dexel, Jan Tschichold, Cesar Dome­la, Ella Berg­mann-Michel, Robert Michel und ande­re den „ring neue wer­be­ge­stal­ter“. Mit sei­ner Frau Ella Berg­mann-Michel grün­de­te er den Bund „Das Neue Frank­furt“, in dem Bau­meis­ter eben­falls Mit­glied war. Die Zusam­men­ar­beit mit Wil­li Bau­meis­ter in den 1920er und 1930er Jah­ren war leb­haft. Ab Mit­te der 1920er Jah­re gestal­te­te er Laden­um­bau­ten, Gie­bel­re­kla­me und Wer­be­gra­fik in sach­li­chem, funk­tio­nel­lem und ästhe­ti­schem Stil. 1933 erhielt er ein Aus­stel­lungs­ver­bot durch die Reichs­kul­tur­kam­mer und zog sich in den Tau­nus zurück.

Link: Michel-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

László Moho­ly-Nagy

Der unga­ri­sche Maler, Desi­gner und Foto­graf László Moho­ly-Nagy (1895–1946) leb­te seit 1920 in Ber­lin, wo er in der Gale­rie ‚Der Sturm‘ aus­stell­te und auch Bau­meis­ter ken­nen­lern­te. 1923 bis 1928 Leh­rer am Bau­haus. 1934 bis 1937 Emi­gra­ti­on über Ams­ter­dam und Lon­don nach Chi­ca­go. Als Maler beschäf­tig­te er sich mit unge­gen­ständ­li­cher Kunst, als Wer­be­ge­stal­ter und Typo­graf stand er für eine neue, all­tags­be­zo­ge­ne Kul­tur der Gestal­tung, an der auch Bau­meis­ter wesent­lich mit­wirk­te. 1927 gehör­te er neben Bau­meis­ter und Schwit­ters zu den Mit­be­grün­dern des „ring neue wer­be­ge­stal­ter“. Er gehör­te auch zu jenen, die als ers­te die Foto­gra­fie in den Rang einer moder­nen Kunst­gat­tung erho­ben. 1932 wur­de er mit Bau­meis­ter und ande­ren inter­na­tio­na­len Künst­lern von Hélè­ne de Man­drot nach Châ­teaux la Sar­raz in die Schweiz ein­ge­la­den.

Links: Moho­ly-Nagy-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia | Moho­ly-Nagy-Foun­da­ti­on (in eng­li­scher Spra­che)

Piet Mon­dri­an

Der nie­der­län­di­sche Maler Piet Mon­dri­an (1872–1944) gehört zu den ers­ten Künst­lern, wel­che die Abs­trak­ti­on bis hin zur Unge­gen­ständ­lich­keit vor­an­trie­ben. Er leb­te seit 1912 in Ber­lin, wo sich Bau­meis­ter und er in den Zwan­zi­ger Jah­ren ken­nen­lern­ten. Ver­schie­de­ne Begeg­nun­gen in Paris. 1926 besuch­te Bau­meis­ter Mon­dri­an in des­sen Ate­lier. 1940 emi­grier­te Mon­dri­an in die USA.

Link: Mon­dri­an-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Georg Muche

Deut­scher Maler, Gra­fi­ker und Hoch­schul­leh­rer (1895–1987). Stell­te vor 1918 in Her­warth Wal­dens Gale­rie ‚Der Sturm‘ aus, 1920–1927 am Bau­haus in Wei­mar und Des­sau. Wei­te­re Lehr­tä­tig­kei­ten. Wäh­rend des Natio­nal­so­zia­lis­mus arbei­te­te er, wie Bau­meis­ter, zeit­wei­lig in der Wup­per­ta­ler Lack­fa­brik von Dr. Kurt Her­berts. 1955 wie Bau­meis­ter Teil­nah­me an der „docu­men­ta I“.

Link: Muche-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Ernst Wil­helm Nay

Obwohl er als deut­scher Maler der klas­si­schen Moder­ne gilt, lässt sich Ernst Wil­helm Nay (1902–1968) kei­ner Kunst­strö­mung zuord­nen. Nach­dem es 1955 zu einer inten­si­ven Aus­ein­an­der­set­zung im Deut­schen Künst­ler­bund auf­grund kri­ti­scher Bemer­kun­gen zur abs­trak­ten Male­rei durch den Ers­ten Vor­sit­zen­den Karl Hofer gekom­men war, tra­ten Ernst Wil­helm Nay, Wil­li Bau­meis­ter und Fritz Win­ter aus. 1955 wie Bau­meis­ter Teil­nah­me an der „docu­men­ta I“.

Link: Nay-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

O–Z

Amé­dée Ozen­fant

Der fran­zö­si­sche Maler (1886–1966) begrün­de­te gemein­sam mit Le Cor­bu­si­er die Zeit­schrift „L’E­sprit Nou­veau“, in der Bau­meis­ters Arbei­ten 1922 äußerst posi­tiv gewür­digt wur­den. 1924 begann die per­sön­li­che Bekannt­schaft der bei­den Künst­ler, die gegen­sei­tig Bil­der tausch­ten.

Link: Ozen­fant-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Enri­co Pram­po­li­ni

Der ita­lie­ni­sche Archi­tekt, Desi­gner und Büh­nen­bild­ner Enri­co Pram­po­li­ni (1894–1956) schloss sich zunächst der futu­ris­ti­schen Bewe­gung an. 1925 bis 1937 leb­te er in Paris und war Mit­glied der Künst­ler­grup­pe „Abs­trac­tion-Créa­ti­on“, der auch Bau­meis­ter ange­hör­te. 1926 kam es zur per­sön­li­chen Begeg­nung in Paris. Pram­po­li­nis Kom­po­si­tio­nen mach­ten ihn zu einem der bedeu­tends­ten Vor­kämp­fer für die abs­trak­te Male­rei in Ita­li­en.

Link: Pram­po­li­ni-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Bodo Rasch

Deut­scher Archi­tekt, Desi­gner und Autor (1903 bis 1995) war der Bru­der von Heinz Rasch. Gemein­sam Her­aus­ge­ber der Zeit­schrift „Der gefes­sel­te Blick“, die 1930 eine Col­la­ge Bau­meis­ters als Titel­bild erhielt.

Links: Rasch-Bio­gra­fie bei arch­IN­FORM

Heinz Rasch

Bau­meis­ter und der deut­sche Archi­tekt Heinz Rasch (1902–1996) lern­ten sich 1924 im Rah­men der Bau­aus­stel­lung Stutt­gart ken­nen, deren Pres­se­chef Rasch war. 1927 arbei­te­ten sie mit­ein­an­der für die Stutt­gar­ter Wei­ßen­hof­sied­lung. Durch Ver­mitt­lung von Rasch kam 1936 der Kon­takt Bau­meis­ters zu Dr. Kurt Her­berts zustan­de, in des­sen Wup­per­ta­ler Lack­fa­brik sie wäh­rend des Zwei­ten Welt­krie­ges beschäf­tigt waren. Rasch erwarb ins­be­son­de­re wäh­rend der NS-Zeit zahl­rei­che Gemäl­de Bau­meis­ters.

Link: Rasch-Bio­gra­fie bei arch­IN­FORM

Foto: schwarz-weiß: Heinz Rasch in Wuppertal
Heinz Rasch, Wup­per­tal, cir­ca 1933.
Foto: unbe­kannt (Inv.-Nr. ab-f-012–057)

Lilo Rasch-Nae­ge­le

Lilo Rasch-Nae­ge­le (1914–1978) war deut­sche Male­rin und Gra­fi­ke­rin. Sie arbei­te­te zunächst als Mode­zeich­ne­rin, Buch­il­lus­tra­to­rin und Gebrauchs­gra­fi­ke­rin. Wil­li Bau­meis­ter und Rasch-Nae­ge­le lern­ten sich in Stutt­gart in den 1930er Jah­ren über Bodo Rasch ken­nen. In der Nach­kriegs­zeit war sie eine der weni­gen Frau­en, die zum Kreis der im Stutt­gar­ter „Buben­bad“ ver­sam­mel­ten Künst­ler und Intel­lek­tu­el­len gehör­te, der sich um Wil­li Bau­meis­ter for­mier­te. Ab 1950 wen­det sich Rasch-Nae­ge­le neben der Gebrauchs­gra­fik der Male­rei und der frei­en Gra­fik zu.

Link: Archiv Lilo Rasch-Nae­ge­le I Rasch-Nae­ge­le-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Alfred Roth

Bau­meis­ter und der Schwei­zer Archi­tekt und Desi­gner Alfred Roth (1903–1998) lern­ten sich 1927 im Rah­men der Stutt­gar­ter Werk­bund­aus­stel­lung (Wei­ßen­hof­sied­lung) ken­nen, als Roth Mit­ar­bei­ter im Büro von Le Cor­bu­si­er war. Zum Buch Roths, über die bei­den Stutt­gar­ter Häu­ser Le Cor­bu­si­ers, steu­er­te Bau­meis­ter das Titel­bild und die Typo­gra­fie bei.

Link: Roth-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Alber­to Sar­to­ris

Der ita­lie­ni­sche Archi­tekt und Desi­gner Alber­to Sar­to­ris (1901–1998) zähl­te zeit­wei­lig zum Kreis der Futu­ris­ten, reprä­sen­tier­te aber spä­ter eine sehr puris­ti­sche und funk­tio­na­le Archi­tek­tur. 1928 – u.a. mit Le Cor­bu­si­er – Mit­be­grün­der der CIAM (Con­grès Inter­na­ti­on­aux d’Ar­chi­tec­tu­re Moder­ne). 1932 bat er Bau­meis­ter um den Ent­wurf für ein Glas­fens­ter für eine Kir­che im Schwei­zer Kan­ton Wal­lis. Sar­to­ris publi­zier­te öfters über Bau­meis­ter. 1949 war er Prä­si­dent des ers­ten Alta­mi­ra-Kon­gress in Spa­ni­en, zu dem auch Wil­li Bau­meis­ter ein­ge­la­den war (die­ser konn­te aber erst ein Jahr spä­ter teil­neh­men).

Link: Sar­to­ris-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia (in ita­lie­ni­scher Spra­che)

Gus­tav Schlei­cher

Deut­scher Archi­tekt und Maler (1887–1973), Mit­glied des Höl­zel-Krei­ses; Mit­ar­beit im Archi­tek­tur­bü­ro von Adolf Loos. Als Ober­bau­rat arbei­te­te er im Lan­des­ge­wer­be­amt Stutt­gart. Nach 1945 Inha­ber eines Archi­tek­tur­bü­ros in Stutt­gart. Bau­meis­ter, Otto Mey­er-Amden, Schlem­mer und Schlei­cher lern­ten sich wohl schon um 1908 an der Aka­de­mie Stutt­gart ken­nen.

Carl (Cas­ca) Schlem­mer

Der deut­sche Künst­ler und Kunst­hand­wer­ker Carl (Cas­ca) Schlem­mer (1883–1966) war durch sei­nen Bru­der Oskar seit 1906 mit Wil­li Bau­meis­ter befreun­det. Hand­werk­lich hoch­be­fä­higt leis­te­te er sei­nem Bru­der tech­ni­sche Hil­fe z.B. 1922 beim Bau der Figu­ri­nen zum „Tria­di­schen Bal­lett“. 1921–1922 war er als tech­ni­scher Leh­rer (Werk­meis­ter) in der Werk­statt für Schrei­ne­rei, Wand­ma­le­rei und für Glas­ma­le­rei am Bau­haus in Wei­mar beschäf­tigt, wo er für sei­ne her­vor­ra­gen­den tech­ni­schen Fähig­kei­ten geschätzt wur­de. Anschlie­ßend erhielt er eine Stel­le als tech­ni­scher Leh­rer an der Staat­li­chen Aka­de­mie in Bres­lau. Wäh­rend der Herr­schaft der Natio­nal­so­zia­lis­ten durf­te er nicht mehr unter­rich­ten, wes­halb er ab 1940 bei der Lack­fa­brik Dr. Kurt Her­berts in Wup­per­tal gemein­sam mit Bau­meis­ter und Oskar Schlem­mer arbei­te­te. 1942 war er an der Arbeit zu Bau­meis­ters Buch­pro­jekt „Modu­la­ti­on und Pati­na“ betei­ligt. Nach 1945 setz­te er in Baden und Würt­tem­berg sei­ne künst­le­ri­sche Tätig­keit fort und bestritt sein Leben mit Schrei­ne­rei. Zwei Jah­re nach einem schwe­ren Unfall auf einem Schiff wäh­rend der Heim­rei­se aus den USA zog er 1963 in ein Alters­heim bei Mün­chen, wo er noch Vor­trä­ge über Kunst hielt.

Oskar Schlem­mer

Bau­meis­ter und der deut­sche Maler, Bild­hau­er und Büh­nen­bild­ner Oskar Schlem­mer (1888–1943) lern­ten sich um 1907 an der Stutt­gar­ter Aka­de­mie ken­nen, stu­dier­ten gemein­sam bei Adolf Höl­zel und pfleg­ten – trotz aller künst­le­ri­schen Unter­schie­de – eine lebens­lan­ge inten­si­ve Freund­schaft. Schlem­mer the­ma­ti­sier­te in sei­nen Wer­ken vor­nehm­lich die Stel­lung der mensch­li­chen Figur im Raum. 1920 bis 1925 am Bau­haus, 1933 durch die Natio­nal­so­zia­lis­ten aus der öffent­li­chen Kunst­sze­ne aus­ge­sto­ßen. Mit Bau­meis­ter seit 1940 in der Wup­per­ta­ler Lack­far­ben­fa­brik Dr. Kurt Her­berts. Der Tod Schlem­mers erschüt­ter­te Bau­meis­ter schwer.

Links: Schlem­mer-Home­page | Schlem­mer-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Kurt Schwit­ters

Kurt Schwit­ters (1887–1948), äußerst unkon­ven­tio­nel­ler Künst­ler, Dich­ter und Publi­zist, war ein wich­ti­ger Ver­tre­ter des Dada­is­mus. 1920 stell­te er gemein­sam mit Bau­meis­ter und Schlem­mer in Dres­den aus. Als Wer­be­gra­fi­ker war er 1927 mit Bau­meis­ter Mit­be­grün­der des „ring neue wer­be­ge­stal­ter“. 1930 wur­de er gemein­sam mit wei­te­ren Künst­lern – dar­un­ter Kan­din­sky und Bau­meis­ter – Mit­glied der Künst­ler­ver­ei­ni­gung „Cer­cle et Car­ré“ in Paris. 1937 Emi­gra­ti­on nach Nor­we­gen, 1940 nach Eng­land.

Link: Schwit­ters-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Gus­tav Rudolf Sell­ner

Der deut­sche Dra­ma­turg und Regis­seur Gus­tav Rudolf Sell­ner (1905–1990) war Ver­tre­ter eines for­mal radi­kal moder­ni­sier­ten Thea­ters. 1951 bis 1962 war er Inten­dant am Darm­städ­ter Thea­ter, für des­sen Auf­füh­run­gen Bau­meis­ter ver­schie­de­ne Kos­tü­me und Büh­nen­bil­der ent­warf.

Link: Sell­ner-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Her­mann Sten­ner

Der deut­sche Maler Her­mann Sten­ner (1891–1914) gehört trotz sei­nes frü­hen Todes zu den her­aus­ra­gen­den Künst­lern des begin­nen­den 20. Jahr­hun­derts. 1911 wur­de er Meis­ter­schü­ler bei Adolf Höl­zel an der Aka­de­mie Stutt­gart, wo er auch mit Bau­meis­ter zusam­men­traf. 1914 arbei­te­te er gemein­sam mit Bau­meis­ter und Schlem­mer am Wand­bild­fries für die Werk­bund­aus­stel­lung in Köln.

Link: Sten­ner-Home­page

Hans Sto­cker

Der Schwei­zer Kunst­ma­ler, Kir­chen­ma­ler Hans Sto­cker (1896–1983) erhielt nach einer Aus­bil­dung in Basel zum Kunst­schlos­ser Mal­un­ter­richt an der dor­ti­gen Gewer­be­schu­le. Nach län­ge­ren Stu­di­en­auf­ent­hal­ten in Ita­li­en und Tune­si­en ließ er sich 1925 in Mon­tigny-sur-Loing bei Paris nie­der. Seit den 1920er Jah­ren war Hans Sto­cker durch sei­ne Frau Mir­jam Fal­sche­b­ner (1894–1993) mit Wil­li Bau­meis­ter befreun­det, mit der die­ser sei­ner­seits seit 1911 befreun­det war. 1925 bezog Hans Sto­cker ein Ate­lier in der Rue de Vau­girard in Paris. In die­ses lud er Wil­li Bau­meis­ter zum Malen ein, wenn die­ser in Paris war. 1940 kehr­te Sto­cker nach Basel zurück. Mit sei­ner aus­ge­spro­che­nen Bega­bung für das Wand- und Glas­bild sowie sei­ner christ­lich gebun­de­nen Aus­sa­ge war Hans Sto­cker ein ent­schei­den­der Erneue­rer der kirch­li­chen Kunst in einer gro­ßen Anzahl von Kir­chen im In- und Aus­land bis nach Japan. Von 1954 bis 1960 war er Prä­si­dent der Eid­ge­nös­si­schen Kunst­kom­mis­si­on in Bern. Die Freund­schaft zwi­schen den bei­den Künst­lern hielt bis zu Bau­meis­ters Tod 1955. Stockers Toch­ter Myri­am Plet­ner stu­dier­te in Stutt­gart bei Bau­meis­ter Male­rei.

Link: Sto­cker-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Sophie Taeu­ber-Arp

Sophie Taeu­ber-Arp (1889–1943) war Schwei­zer Male­rin, Zeich­ne­rin, Plas­ti­ke­rin und Desi­gne­rin für Archi­tek­tur, Büh­ne und Tanz. Von 1916 bis 1929 hat­te sie einen Lehr­auf­trag an der Zür­cher Kunst­ge­wer­be­schu­le. 1922 hei­ra­te­te sie Hans Arp. 1926 sie­del­te sie mit ihm nach Straß­burg über, wenig spä­ter nach Meu­don bei Paris. 1930 wur­de sie Mit­glied der Künst­ler­ver­ei­ni­gung „Cer­cle et Car­ré“, in der auch Wil­li Bau­meis­ter ver­tre­ten war, eben­so in der Künst­ler­grup­pe „Abs­trac­tion-Créa­ti­on“ 1931 bis 1934. 1937 war sie an der Kon­struk­ti­vis­ten-Aus­stel­lung in Basel mit Hans Arp und Wil­li Bau­meis­ter betei­ligt. 1940 floh sie nach Gras­se. Ende 1942 kehr­te sie kurz vor ihrem Tod in die Schweiz zurück.

Link: Taeu­ber-Arp-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Joa­quín Tor­res Gar­cía

Der uru­gua­ya­ni­sche Maler Joa­quín Tor­res Gar­cía (1874–1949) leb­te seit 1891 in Euro­pa, davon seit 1926 in Paris. 1930 grün­de­te er mit Michel Seu­phor die Grup­pe „Cer­cle et Car­ré“, der unter ande­ren auch Wil­li Bau­meis­ter ange­hör­te. 1934 kehr­te er wie­der nach Süd­ame­ri­ka zurück.

Link: Gar­cía-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Jan Tschichold

Der deut­sche Kal­li­graf und Typo­graf Jan Tschichold (1902–1974) arbei­te­te mit wich­ti­gen Künst­lern, wie László Moho­ly-Nagy, El Lis­sitz­ky, Kurt Schwit­ters u.a. zusam­men, deren Bestre­ben es war, im Rah­men der Neu­en Typo­gra­fie des Bau­hau­ses die Sche­ma­ta her­kömm­li­cher Typo­gra­fie auf­zu­bre­chen, neue Aus­drucks­wei­sen zu fin­den und zu einer weit­aus expe­ri­men­tel­le­ren Arbeits­wei­se zu gelan­gen. Wie Bau­meis­ter war er Mit­glied des „ring neue wer­be­ge­stal­ter“.

Link: Tschichold-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Albrecht Fürst von Urach

Der deut­sche Maler und Bot­schaf­ter in Bern Albrecht von Urach (1903–1969) stu­dier­te bei Chris­ti­an Lan­den­ber­ger in Stutt­gart und von 1927 bis 1930 an der Aka­de­mie Gran­de Chau­miè­re in Paris. Begeg­nun­gen unter ande­rem mit Geor­ges Braque und Jean Coc­teau. In Paris half er Bau­meis­ter als Kol­le­ge bei der Vor­be­rei­tung zur Aus­stel­lung in der Gale­rie Bona­par­te. Rei­se nach Chi­na; Bericht­erstat­ter im Japa­nisch-Chi­ne­si­schen Krieg. Ver­fas­ser von „Ost­asi­en: Kampf um das kom­men­de Reich“ und „Das Geheim­nis japa­ni­scher Kraft“.

Link: Albrecht von Urach bei Cal­vin (in eng­li­scher Spra­che)

Egon Viet­ta

Der deut­sche Dra­ma­ti­ker, Essay­ist und Kri­ti­ker Egon Viet­ta (eigent­lich Egon Fritz, 1903–1959) war Jurist im Staats­dienst und seit 1935 mit Wil­li Bau­meis­ter befreun­det. Ab 1938 stand er in engem Kon­takt mit Künst­lern, Lite­ra­ten und Ver­le­gern. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg war er schrift­stel­le­risch tätig und schrieb zahl­rei­che Arti­kel und Rezen­sio­nen über Bau­meis­ter. 1949 schuf er das Thea­ter­stück „Mon­te Cas­si­no“, das in Essen mit Büh­nen­bil­dern von Bau­meis­ter auf­ge­führt wur­de. 1951 Künst­le­ri­scher Bei­rat mit Gus­tav Rudolf Sell­ner am Lan­des­thea­ter Darm­stadt. 1950 gehör­te Viet­ta zu den Orga­ni­sa­to­ren des Darm­städ­ter Gesprächs, bei dem sich Bau­meis­ter hef­tig gegen Hans Sedl­mayr und für die abs­trak­te Kunst aus­sprach.

Link: Viet­ta-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Fried­rich Vor­dem­ber­ge-Gil­de­wart

Der deut­sche Gra­fi­ker, Typo­graf, Maler, Bild­hau­er und Schrift­stel­ler Fried­rich Vor­dem­ber­ge-Gil­de­wart (1899–1962) schuf seit 1919 abs­trak­te Kunst. Um 1923 kam es zur Begeg­nung und zum Aus­tausch mit Bau­meis­ter. 1927 wur­den bei­de Mit­lied im „ring neue wer­be­ge­stal­ter“. Seit 1932 war er Mit­glied der Pari­ser Grup­pe „Abs­trac­tion-Créa­ti­on“, in der auch Bau­meis­ter ver­tre­ten war. 1954 wur­de er an die Hoch­schu­le für Gestal­tung in Ulm beru­fen.

Links: VG-Initia­ti­ve | Vor­dem­ber­ge-Gil­de­wart-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Hans Warne­cke

Der Deut­sche Hans Warne­cke (1900–1988) war Gold- und Sil­ber­schmied sowie Pro­dukt­ge­stal­ter. Nach der Leh­re in einer gra­fi­schen Kunst­an­stalt (1914–1918) stu­dier­te er von 1919 bis 1922 an der Kunst­ge­wer­be­schu­le Mag­de­burg. 1919 besuch­te er die Bau­haus­wo­che in Wei­mar, 1921 wur­de er Mit­glied im Deut­schen Werk­bund. 1923 bis 1925 besaß er eine eige­ne Werk­statt für Schmuck und Möbel in Pforz­heim. 1928 Beginn der Freund­schaft mit Wil­li Bau­meis­ter. Seit 1930 Lehr­tä­tig­keit an der Stä­del­schu­le in Frank­furt am Main für das „Frank­fur­ter Haus“. Mit­glied der „Okto­ber-Grup­pe“ Frank­furt, u.a. zusam­men mit Ernst May, Fer­di­nand Kra­mer, Mart Stam, Hans Hil­de­brandt, Franz Schus­ter, Mar­tin Elsaes­ser, Wil­li Bau­meis­ter, Lebe­recht Mig­ge, Adolf Mei­er und Hans Leis­ti­kow. Zwi­schen 1940 und 1943 arbei­te­te er zeit­wei­se mit Oskar Schlem­mer und Wil­li Bau­meis­ter in der Lack­fa­brik Dr. Kurt Her­berts in Wup­per­tal zusam­men. 1946 Über­nah­me einer Pro­fes­sur an der Staat­li­chen Fach­schu­le für das Edel­me­tall­ge­wer­be in Schwä­bisch Gmünd, 1948 bis 1966 Lehr­tä­tig­keit an der Staat­li­chen Aka­de­mie der Bil­den­den Küns­te in Stutt­gart.

Theo­dor Wer­ner

Der deut­sche Maler Theo­dor Wer­ner (1886–1969) stu­dier­te an der Aka­de­mie der Bil­den­den Küns­te in Stutt­gart, wo er um 1909 Bau­meis­ter ken­nen­lern­te. 1930 bis 1935 leb­te er in Paris und wur­de Mit­glied der Künst­ler­grup­pe „Abs­trac­tion-Créa­ti­on“, der auch Bau­meis­ter ange­hör­te. Nach 1947 zähl­te er zu den bedeu­ten­den Ver­tre­tern der Abs­trak­ten Male­rei. 1948 gemein­sam mit Bau­meis­ter und Fritz Win­ter Teil­nah­me am „Salon des Réa­li­tés Nou­vel­les“ in Paris.

Link: Wer­ner-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Hans Wesely

Hans Wesely (1930–1987) war von 1953 bis 1955 Stu­dent bei Pro­fes­sor Wil­li Bau­meis­ter.

Link: Hans Wesely Home­page

Fritz Win­ter

Der deut­sche Maler Fritz Win­ter (1905–1976) zählt zu den wich­tigs­ten abs­trak­ten Künst­lern der Nach­kriegs­zeit. 1927 bis 1930 stu­dier­te er am Bau­haus in Des­sau bei Josef Albers und Kan­din­sky. Wenig spä­ter arbei­te­te er dort mit Schlem­mer und Klee zusam­men. Mal- und Aus­stel­lungs­ver­bot in der Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus. Zu sei­nen Freun­den und Samm­lern nach 1945 gehör­ten Will Groh­mann und Otto­mar Dom­nick, die auch Bau­meis­ter för­der­ten. 1948 gemein­sam mit Bau­meis­ter und Theo­dor Wer­ner Teil­nah­me am „Salon des Réa­li­tés Nou­vel­les“ in Paris. 1949 war er Grün­dungs­mit­glied der Künst­ler­grup­pe „ZEN 49“, der auch Bau­meis­ter ange­hör­te. Nach­dem es 1955 zu einer inten­si­ven Aus­ein­an­der­set­zung im Deut­schen Künst­ler­bund auf­grund kri­ti­scher Bemer­kun­gen zur abs­trak­ten Male­rei durch den Ers­ten Vor­sit­zen­den Karl Hofer gekom­men war, tra­ten Ernst Wil­helm Nay, Wil­li Bau­meis­ter und Fritz Win­ter aus.

Link: Win­ter-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Piet Zwart

Der hol­län­di­sche Künst­ler, Desi­gner und Foto­graf Piet Zwart (1885–1977) war nach dem Stu­di­um an der Kunst­ge­wer­be­schu­le in Ams­ter­dam seit 1919 Dozent für Sti­lis­tik und orna­men­ta­le Stu­di­en an der Aka­de­mie in Rot­ter­dam. Kon­takt hat­te er auch zur Künst­ler­grup­pe „De Sti­jl“. Gemein­sam mit Vil­mos Hus­zar ent­warf er Möbel und Innen­räu­me. 1923 mach­te er Bekannt­schaft mit Kurt Schwit­ters und begeg­ne­te Bau­meis­ter in Paris. 1928 wur­de er Mit­glied im „ring neue werbegestalter“,dem auch Bau­meis­ter ange­hör­te. 1929 gestal­te­te er die hol­län­di­sche Abtei­lung der Werk­bund­au­s­tel­lung „Film und Foto“ in Stutt­gart. Ab 1940 betä­tig­te er sich haupt­säch­lich als Archi­tekt. Nach der Inter­nie­rung 1942 war er ab 1946 wei­ter als Typo­graf tätig. 1961 wur­de sein foto­gra­fi­sches Werk im Stede­li­jk Muse­um in Ams­ter­dam gezeigt. 1973 gab es eine Retro­spek­ti­ve in Den Haag.

Link: Zwart-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia