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Magrit Baumeister mit Kunsthistoriker Dr. Herbert Herrmann und Marthe Bois

Kunst­schrift­stel­ler und
Wis­sen­schaft­ler

Hier wer­den fort­lau­fend all jene Kunst­schrift­stel­ler, Bio­gra­fen und Wis­sen­schaft­ler kurz vor­ge­stellt, mit denen Wil­li Bau­meis­ter befreun­det war, die ihn beein­fluss­ten oder auf sonst eine Wei­se sei­nen Lebens­weg als Künst­ler kreuz­ten.

A–Z

Luc Béri­mont

Der fran­zö­si­sche Dich­ter Luc Béri­mont (André Leclerq) (1915–1964) stu­dier­te zunächst Rechts­wis­sen­schaft in Lil­le, bevor er 1938 mit ers­ten Dich­tun­gen begann. Am Anfang des Zwei­ten Welt­kriegs kämpft er zuerst in Loth­rin­gen, bevor er in der Résis­tance unter­tauch­te. Nach dem Krieg arbei­te­te er an fran­zö­si­schen Sen­dun­gen für Radio Stutt­gart in der Eigen­schaft eines Ver­bin­dungs­of­fi­ziers mit der ame­ri­ka­ni­schen Besat­zung in Deutsch­land. Eben­falls für den Infor­ma­ti­ons­dienst war Béri­mont Urhe­ber zwei­er Kul­tur­zeit­schrif­ten: „Die Quel­le“ (auf deutsch) und „Ver­ger“ (auf fran­zö­sisch). Für eine Aus­ga­be von „Ver­ger“ (1947) schrieb Bau­meis­ter den Arti­kel „Remar­ques sur les rap­ports du thé­at­re et de la pein­ture“. Béri­mont besuch­te Bau­meis­ter mehr­mals von Baden-Baden aus und woll­te eine Bau­meis­ter-Aus­stel­lung in Paris arran­gie­ren. Außer­dem war es sein Wunsch, dass Bau­meis­ter eines sei­ner epi­schen Gedich­te illus­triert. So ent­stan­den sie­ben Zeich­nun­gen zu „Avant la pre­miè­re jour­née du mon­de“. Ab 1948 arbei­te­te Béri­mont für das fran­zö­si­sche Radio. Sein dich­te­ri­sches Oeu­vre umfass­te außer Gedich­ten auch Roma­ne.

Karl Kon­rad Düs­sel

Der deut­sche Kunst­kri­ti­ker und Publi­zist Karl Kon­rad Düs­sel (1872–1940) stu­dier­te zunächst Medi­zin und Phi­lo­so­phie, bevor er zum Jour­na­lis­mus wech­sel­te. Zunächst Kri­ti­ker beim „Bon­ner Gene­ral­an­zei­ger“, ging er 1916 zum „Stutt­gar­ter Neu­es Tag­blatt“, dann kurz­zei­tig nach Ber­lin zur „Deut­schen All­ge­mei­nen Zei­tung“. Er wur­de bekannt durch sein siche­res Urteil und gab dem kul­tur­po­li­ti­schen Teil des Tag­blatt sein beson­de­res Geprä­ge. Bedingt durch die poli­ti­schen Ver­hält­nis­se schied er 1935 vor­zei­tig aus der Schrift­lei­tung aus. Gleich zu Beginn sei­ner Stutt­gar­ter Zeit ent­stan­den Kon­tak­te zu Adolf Höl­zel. Er gewann gro­ßes Inter­es­se für Bau­meis­ter und Oskar Schlem­mer und äußer­te sich posi­tiv über deren Wer­ke. In den 1930er Jah­ren spiel­ten Düs­sel und Bau­meis­ter wöchent­lich Schach. Über Bau­meis­ter schrieb Düs­sel mehr­fach. In dem Arti­kel vom 18.11.1927 „Wil­ly Bau­meis­ter nach Frank­furt beru­fen“ warf er der Stutt­gar­ter Aka­de­mie Ver­säum­nis­se vor. Wil­li Bau­meis­ter schrieb am 23.9.1940 in sei­nem Tage­buch über Düs­sel: „Er ist kon­se­quen­ter Gesin­nung bezüg­lich moder­ner Male­rei. Im fort­ge­schrit­te­nen Alter urteilt er merk­wür­dig stark aktiv und jung.“

Will Groh­mann

Der Kunst­his­to­ri­ker und Kunst­schrift­stel­ler Will Groh­mann (1887–1968) ver­fass­te in den 1920er Jah­ren Mono­gra­phien über Ernst Lud­wig Kirch­ner und Was­si­ly Kan­din­sky. In Zeit­schrif­ten schrieb er über Paul Klee, Oskar Schlem­mer und Wil­li Bau­meis­ter. Groh­mann war Freund und Wort­füh­rer der Avant­gar­de und wur­de 1948 Pro­fes­sor für Kunst­ge­schich­te an der Hoch­schu­le für Bil­den­de Küns­te in Ber­lin. Lite­ra­tur über Bau­meis­ter (Aus­wahl): Mono­gra­phie in der Rei­he „Pein­tres Nou­veaux“, Paris; 1952 W.B., Stutt­gart; 1963 W.B. – Leben und Werk (engl. Über­set­zung New York 1965 – fran­zös. Über­set­zung Brüs­sel 1966). Groh­mann ver­fass­te 1954 den Text zu Otto­mar Dom­nicks Film über Wil­li Bau­meis­ter.

Wer­ner Haft­mann

Der deut­sche Kunst­his­to­ri­ker Haft­mann (1912–1999) war seit 1950 Dozent an der Hoch­schu­le für bil­den­de Küns­te Ham­burg und ver­öf­fent­lich­te 1954 ein Stan­dard­werk zur Male­rei im 20. Jahr­hun­dert. 1955, 1959 und 1964 war er für die kunst­his­to­ri­sche Ober­lei­tung der „docu­men­ta I“, II und III ver­ant­wort­lich. 1967 bis 1974 war er ers­ter Direk­tor der Neu­en Natio­nal­ga­le­rie in Ber­lin. Wich­ti­ge Ver­öf­fent­li­chun­gen über Deut­sche Maler der Gegen­wart (1949), Paul Klee (1950), Male­rei im 20. Jahr­hun­dert (1954/55), Emil Nol­de (1958), Ver­fem­te Kunst (1986). Mit Wil­li Bau­meis­ter und ande­ren war er Jury-Mit­glied in der von der ame­ri­ka­ni­schen Mili­tär­re­gie­rung ver­an­stal­te­ten Aus­stel­lung „Kunst­schaf­fen in Deutsch­land“ (1949) in Mün­chen. Außer­dem Kor­re­spon­denz Haftmann/Baumeister zur „docu­men­ta I“ (1955). Publi­ka­tio­nen über Bau­meis­ter (Aus­wahl): W.B., Kata­log Wup­per­tal 1959; W.B. – Ernst Wil­helm Nay, Kunst­hal­le Basel 1960; W.B. Zeich­nun­gen und Gou­achen, Ber­lin Natio­nal­ga­le­rie 1972; W.B. Gil­ga­mesch, Köln 1976; W.B. Saul, St. Gal­len 1976.

Links: Wer­ner Haft­mann | Haft­mann-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Her­bert Herr­mann

Der deut­sche Kunst­his­to­ri­ker Her­bert Herr­mann (1906–1966) stu­dier­te in Mün­chen und Ber­lin Kunst­ge­schich­te, Ägyp­to­lo­gie und Archäo­lo­gie und pro­mo­vier­te mit „Unter­su­chun­gen über Land­schafts­ge­mäl­de des Peter Paul Rubens“. Ers­te Begeg­nung mit Wil­li Bau­meis­ter im August 1936, wor­aus sich eine jah­re­lan­ge enge Freund­schaft ent­wi­ckel­te, in die auch die Fami­lie ein­be­zo­gen war. Her­bert Herr­mann half Bau­meis­ter unter ande­rem beim Ord­nen sei­ner Foto­kar­to­thek der Bil­der. 1940 bekam Her­bert Herr­mann eine Anstel­lung in der Wup­per­ta­ler Lack­fa­brik Dr. Kurt Her­berts, wo auch Bau­meis­ter beschäf­tigt war, um ein Lack­mu­se­um aus den Samm­lungs­ob­jek­ten von Kurt Her­berts auf­zu­bau­en. Die Anstel­lung in Wup­per­tal ende­te mit der Ein­be­ru­fung zum Mili­tär im Mai 1941. Herr­mann hat­te Kon­tak­te zu vie­len Künst­lern, Publi­zis­ten und Gale­rien. In einem wehr­machts­ei­ge­nen Pro­jek­ti­ons­ap­pa­rat zeig­te Her­mann Kunst­in­ter­es­sier­ten Dia­po­si­ti­ve von Bil­dern Bau­meis­ters. Ende des Zwei­ten Welt­kriegs über­gab ihm Bau­meis­ter 44 Zeich­nun­gen nach Text­stel­len von Saul aus der Bibel, um sie Kunst­in­ter­es­sier­ten in Paris zu zei­gen. Geor­ges Braque hat­te sich sehr posi­tiv über die Zeich­nun­gen geäu­ßert. Von allen Sei­ten brach­te Herr­mann Grü­ße und größ­te Aner­ken­nung aus Paris mit. 1946 – nach Her­bert Herr­manns Rück­kehr aus ame­ri­ka­ni­scher Kriegs­ge­fan­gen­schaft – bezog ihn Wil­li Bau­meis­ter in das Pro­jekt des Buches „Das Unbe­kann­te in der Kunst“ als Lek­tor ein. 1947 eröff­ne­te Herr­mann in Stutt­gart eine Gale­rie, die haupt­säch­lich neu­zeit­li­che Kunst zeig­te. Das Signet der Gale­rie war das Motiv des Läu­fers von Wil­li Bau­meis­ter. Die zwei­te Aus­stel­lung zeig­te Bil­der von Bau­meis­ter. Die Gale­rie schloss im Janu­ar 1949. Herr­mann besaß zahl­rei­che Wer­ke Wil­li Bau­meis­ters. Von 1953 bis 1955 arbei­te­te er als Refe­rent im Nie­der­säch­si­schen Kul­tus­mi­nis­te­ri­um. –Lite­ra­tur: Rudolf May­er: „Der Läu­fer“. Die Gale­rie Her­bert Herr­mann Stutt­gart 1947–1948. Stutt­gart 1954.

Hans Hil­de­brandt

Der deut­sche Kunst­his­to­ri­ker Prof. Dr. Hans Hil­de­brandt (1878–1957) setz­te sich schon um 1910 für die Kunst der Moder­ne ein und wur­de spä­ter Pro­fes­sor an der Tech­ni­schen Hoch­schu­le Stutt­gart. Wäh­rend der Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus arbei­te­te er mit Bau­meis­ter in der Lack­fa­brik Dr. Kurt Her­berts in Wup­per­tal an der Publi­ka­ti­on „Wän­de und Wand­bild“ (erschie­nen 1953) mit. Zu sei­nen wich­tigs­ten Publi­ka­tio­nen im Zusam­men­hang mit Wil­li Bau­meis­ter gehö­ren: „Hand­buch der Kunst­wis­sen­schaft“ (1931), “ Adolf Höl­zel und sein Kreis“ (1936 in der Schweiz), „L´Art dasn l´Allemagne d´aujourdh´hui“ (1949), Bei­trag in “ Die schöp­fe­ri­schen Kräf­te in der abs­trak­ten Male­rei“ (1947), Bei­trag zur New Yor­ker Aus­stel­lung “ Wil­li Bau­meis­ter“ (1952), „Wil­li Bau­meis­ter zum Gedächt­nis“ (1955).

Kurt Leon­hard

Der deut­sche Kunst­wis­sen­schaft­ler, Über­set­zer und Dich­ter Kurt Leon­hard (1910–2005) war wäh­rend der Zeit der Natio­nal­so­zia­lis­ten u.a. im Buch- und Kunst­han­del als Nach­fol­ger des emi­grier­ten Curt Valen­tin in Ber­lin tätig. Als Kunst­schrift­stel­ler war er in der Nach­kriegs­zeit sehr ein­fluss­reich. Vom Krieg und ame­ri­ka­ni­scher Gefan­gen­schaft nach Ess­lin­gen ver­schla­gen, ver­trat er die Posi­ti­on der unge­gen­ständ­lich arbei­ten­den Künst­ler wie Ida Ker­ko­vi­us, HAP Gries­ha­ber, Wil­li Bau­meis­ter, Juli­us Bis­sier. Zu den wich­ti­gen Publi­ka­tio­nen zäh­len „Die hei­li­ge Flä­che“ (1947), „Augen­schein und Inbe­griff“ (1953), „Wort wider Wort“ (1973). In „Die hei­li­ge Flä­che – Gesprä­che über moder­ne Kunst“, han­delt es sich bei dem nament­lich nicht genann­ten Maler – laut Aus­kunft von Kurt Leon­hard – um Bau­meis­ter, von dem dar­in auch eini­ge Gemäl­de repro­du­ziert sind.

André Mal­raux

Der fran­zö­si­scher Schrift­stel­ler und Poli­ti­ker André Mal­raux (1901–1976) begann früh, sich mit neu­er Kunst zu befas­sen und arbei­te­te auch für den Kunst­händ­ler Dani­el-Hen­ry Kahn­wei­ler. Schon 1920 ver­öf­fent­lich­te er Arti­kel über moder­ne Lite­ra­tur und Kunst. 1933 trat er als Red­ner auf, bei der von André Gide orga­ni­sier­ten „Asso­cia­ti­on des Ecri­vains et Artis­tes Révo­lu­tion­aires“. Er traf Leo Trotz­ki. 1934 nahm er am ers­ten Sowje­ti­schen Schrift­stel­ler­kon­gress in Mos­kau teil und traf Stalin.1935 orga­ni­sier­te er zusam­men mit André Gide den „Con­grès inter­na­tio­nal des écri­vains pour la défen­se de la Cul­tu­re“. Ab Som­mer 1936 enga­gier­te sich Mal­raux aktiv im Spa­ni­schen Bür­ger­krieg. Im August 1945 traf er Charles de Gaul­le. Bis 1946 war Mal­raux Infor­ma­ti­ons­mi­nis­ter, dann Lei­ter des Pres­se­diens­tes, anschlie­ßend wur­de er zum Kul­tur­mi­nis­ter ernannt. Es ent­stan­den Bücher über Kunst: 1947–49 „La Psy­cho­lo­gie de L’Art“, 1953–1955 „Musée ima­gi­n­aire“. Zum 14. Juli 1947 schrieb er in Zürich den Arti­kel „Der Mensch und die künst­le­ri­sche Kul­tur“. In „Das Kunst­werk“ 1946–1947 ant­wor­te­te Bau­meis­ter in einem Offe­nen Brief an Mal­raux: „Der Inhalt Ihres Arti­kels bewegt mich, weil dar­in eine gro­ße Über­ein­stim­mung herrscht mit einem Buch, das ich im Jahr 1943 ver­fass­te („Das Unbe­kann­te in der Kunst“), als die Umstän­de mich zwan­gen, selbst hin­ter ver­schlos­se­nen Türen nicht mehr zu malen. […] Sie schrei­ben: „Die Kraft des Wes­tens besteht im wil­li­gen Aner­ken­nen des Unbe­kann­ten“, und: „Euro­pa hat vor allem die Auf­fas­sung betont, dass der gro­ße Künst­ler von Ent­de­ckun­gen lebt, und dass sei­ne Ent­de­ckun­gen irra­tio­nal und mit­hin nicht vor­aus­zu­se­hen sind.“ Ich schrei­be in mei­nem Buch: „Wäh­rend der künst­le­ri­schen Tätig­keit weicht der Künst­ler unmerk­lich von sei­nem vor­ge­fass­ten Ziel ab […]. Nur dadurch lan­det er mit sei­nem been­dig­ten Werk im Unbe­kann­ten. […] Da das Unbe­kann­te völ­lig unbe­kannt ist, kann es nicht als Ziel ange­strebt wer­den, obschon zu Beginn jeder Art von Arbeit ein Ziel vor­han­den ist. Die­ses vor­ge­fass­te Ziel erweist sich spä­ter rück­bli­ckend als Anreiz und Schein­ziel. Die gro­ßen Ent­de­ckun­gen und Erfin­dun­gen wer­den nicht im vor­ge­fass­ten Ziel gefun­den.“ In sei­ner Eigen­schaft als fran­zö­si­scher Kul­tur­mi­nis­ter lud André Mal­raux 1966 zur Ver­nis­sa­ge der gro­ßen Retro­spek­ti­ve von Bil­dern Wil­li Bau­meis­ters im Musée Natio­nal d’Art Modern in Paris ein.

Hein­rich Theo­dor Mus­per

Der deut­sche Kunst­his­to­ri­ker Dr. phil. Hein­rich Theo­dor Mus­per (1895–1976) war von 1948 bis 1963 Direk­tor der Staats­ga­le­rie Stutt­gart. Die Bekannt­schaft pfleg­te er mit Bau­meis­ter ab 1933. Es kam zu zahl­rei­chen Begeg­nun­gen beson­ders in der Kriegs­zeit. 1944 führ­ten Hein­rich Theo­dor Mus­per und Wil­li Bau­meis­ter zusam­men mit Karl Gut­brod Gesprä­che über Kunst, die dann zur Nie­der­schrift des Tex­tes „Das Unbe­kann­te in der Kunst“ geführt haben. Durch Hein­rich Theo­dor Mus­per fand gleich nach der Wäh­rungs­re­form eine rege Aus­stel­lungs­tä­tig­keit statt. Mus­per und Erwin Peter­mann waren wäh­rend Bau­meis­ters Auf­ent­halt am Boden­see im Herbst 1945 für des­sen Kan­di­da­tur als Direk­tor der Staat­li­chen Kunst­aka­de­mie Stutt­gart tätig. Bau­meis­ter erhielt schließ­lich 1946 einen Ruf als Pro­fes­sor für Male­rei an die­se Aka­de­mie. Mus­per ver­fass­te für die Zeit­schrift „Stutt­gar­ter Leben“ 1954 den Arti­kel „Wil­li Bau­meis­ter als Illus­tra­tor“.

Erwin Peter­mann

Der gro­ße deut­sche Gra­fik­ken­ner Erwin Peter­mann (1904–1989) war von 1963 bis 1969 Direk­tor der Stutt­gar­ter Staats­ga­le­rie. Er setz­te sich zusam­men mit Hein­rich Theo­dor Mus­per im Herbst 1945 für eine Kan­di­da­tur Bau­meis­ters als Direk­tor der Staat­li­chen Kunst­aka­de­mie Stutt­gart ein. Bau­meis­ter erhielt 1946 einen Ruf als Pro­fes­sor für freie Male­rei an eben die­se Aka­de­mie. Peter­mann war maß­geb­lich an dem Zustan­de­kom­men wert­vol­ler Stif­tun­gen an die Gra­fi­sche Samm­lung der Staats­ga­le­rie Stutt­gart betei­ligt, so etwa die euro­päi­sche Druck­gra­fik des Samm­lers Max Kade.

Franz Roh

Der deut­sche Kunst­kri­ti­ker, Foto­graf und Künst­ler Franz Roh (1890–1965) pro­mo­vier­te 1920 bei Hein­rich Wölf­f­lin und stell­te zu die­ser Zeit erst­mals eige­ne Foto-Col­la­gen aus. Er schrieb Kri­ti­ken für die Zeit­schrif­ten „Cice­ro­ne“ und „Kunst­blatt“, nach dem Krieg für die in Mün­chen erschei­nen­de US-ame­ri­ka­ni­sche „Neue Zei­tung“. Die­se Arbeit brach­te ihn in nähe­ren Kon­takt mit zeit­ge­nös­si­schen Künst­lern, dar­un­ter Wil­li Bau­meis­ter. Roh gilt als gro­ßer Für­spre­cher und För­de­rer der abs­trak­ten Kunst in Deutsch­land nach 1945 und ver­öf­fent­lich­te zahl­rei­che Bücher und Bei­trä­ge zur deut­schen Gegen­warts­kunst. 1949 kunst­his­to­ri­scher Bera­ter der Grup­pe „ZEN 49“. 1950 Teil­nah­me am Ers­ten Darm­städ­ter Gespräch.

Link: Roh-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Michel Seu­phor

Bau­meis­ter traf mit dem bel­gi­schen Kunst­kri­ti­ker, Maler, Gra­fi­ker und Kera­mi­ker Michel Seu­phor (1901–1999) seit 1924 mehr­fach im Kreis um Le Cor­bu­si­er, Fer­nand Léger und Piet Mon­dri­an und Hans Arp in Paris zusam­men. Seu­phor schrieb mehr­fach über Bau­meis­ter. Als Künst­ler war er Ver­tre­ter der abs­trak­ten Rich­tung.

Link: Seu­phor-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia

Heinz Spiel­mann

Der deut­sche Archi­tekt und Kunst­schrift­stel­ler Heinz Spiel­mann (gebo­ren 1930) pro­mo­vier­te über Pal­la­dio und über­nahm spä­ter eine Tätig­keit im Muse­um für Kunst und Gewer­be in Ham­burg. 1984 wur­de er Pro­fes­sor für Kunst des 19. und 20. Jahr­hun­derts an der Uni­ver­si­tät Müns­ter. 1986 bis 1998 war er Direk­tor des Schles­wig-Hol­stei­ni­schen Lan­des­mu­se­ums Schloss Got­torf, danach bis 2005 künst­le­ri­scher Bera­ter des Buce­ri­us-Kunst­fo­rums in Ham­burg. Die ers­te Begeg­nung mit Bau­meis­ter erfolg­te 1950 wäh­rend sei­nes Archi­tek­tur­stu­di­ums, das teil­wei­se in den Räu­men der Stutt­gar­ter Kunst­aka­de­mie statt­fand. Spiel­mann bot Bau­meis­ter einen Vor­trag im Rah­men des Stu­di­um Gene­ra­le über Moder­ne Kunst an. Spiel­mann wur­de Kura­tor meh­re­rer Aus­stel­lun­gen mit Arbei­ten Bau­meis­ters, dar­un­ter 1964 „Gil­ga­mesch“ in Ham­burg, 1993 „Figur und Abs­trak­ti­on“ auf Schloss Got­torf sowie 2005 zum 50. Todes­tag des Künst­lers „W.B. – Figu­ren und Zei­chen“ in Ham­burg, Müns­ter und Wup­per­tal. Er ver­fass­te diver­se Auf­sät­ze über Bau­meis­ter sowie die Werk­ver­zeich­nis­se der Druck­gra­fik: 1963 „Die Seri­gra­phien“, 1965 „Die Litho­gra­phien, Radie­run­gen, Ori­gi­nal­gra­phi­schen Pla­ka­te“, 1966 „Kata­log der typo­gra­phi­schen Arbei­ten“, 1972 Son­der­druck „Das Gra­phi­sche Werk“, 2005 „Werk­ka­ta­log der Druck­gra­phik“ (mit Feli­ci­tas Bau­meis­ter).

Edu­ar­do Wes­ter­dahl

Der spa­ni­sche Maler und Kunst­kri­ti­ker Wes­ter­dahl (1902–1983) grün­de­te 1932 die inter­na­tio­na­le Kul­tur­zeit­schrift „Gace­ta de Arte“. In die­ser Zeit begann die Freund­schaft zu Bau­meis­ter, über den er 1934 eine der frü­hes­ten Bio­gra­fien schrieb. Die Ver­bin­dung bestand zunächst nur brief­lich. Das ers­te Zusam­men­tref­fen fand 1950 auf dem 2. Inter­na­tio­na­len Kunst­kon­gress im spa­ni­schen San­til­la­na del Mar statt.

Link: Wes­ter­dahl-Bio­gra­fie bei Wiki­pe­dia